1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Schule in Altenweddingen kämpft um ihre Sozialarbeiterin

Grundschule Schule in Altenweddingen kämpft um ihre Sozialarbeiterin

Um die Weiterfinanzierung der Arbeit von Schulsozialarbeiterin Franziska Ribbert wird gekämpft. Eines ihrer Projekt sind die Hochbeete auf dem Schulhof. Für Schulleiterin Holzweißig-Sennst ist die Arbeit Ribberts „existenziell wichtig“.

Von Udo Mechenich 26.05.2021, 21:25
Schulsozialarbeiterin Ribbert pflanzt zusammen mit Romy (7, 1. Klasse) und Henry (8, 2. Klasse) erste Blumen ein.
Schulsozialarbeiterin Ribbert pflanzt zusammen mit Romy (7, 1. Klasse) und Henry (8, 2. Klasse) erste Blumen ein. Foto: Udo Mechenich

Altenweddingen l Ein Projekt der Schulsozialarbeiterin Franziska Ribbert an der Grundschule in Altenweddingen ist die Begrünung des Schulhofes. Aktuell laufen hierbei gerade letzte Streicharbeiten an Blumenkästen, an anderen finden bereits die ersten Bepflanzungen statt. Hierzu wurden und werden Spenden gesammelt im Rahmen einer Altpapieraktion.

„Daran beteiligen sich die Kinder aus allen Klassenstufen, mit Unterstützung der Eltern. Manche Mädchen und Jungen sind sogar im Dorf umhergezogen und haben bei Privatpersonen sowie bei Firmen nach Altpapier gefragt. Der Container wurde immer abgeholt, wenn er voll war. Das so erzielte Bargeld wurde als Spende für die Finanzierung der Hochbeete genutzt“, berichtet Schulsozialarbeiterin Ribbert. Die restlichen Gelder habe der Schulförderverein zugesteuert.

Insgesamt handelt es sich um acht Hochbeete. Die Blumen kommen dabei einerseits aus dem Altenweddingener Blumenladen „Blumenhaus Jungermann“, der diese spendiert hat. Andererseits stammen sie aus dem ehemaligen Schulgarten, der aufgrund der geplanten Sanierung der Grundschule nicht mehr nutzbar sein wird. „Hier kombinieren wir Neues mit Altem. Wir leben den Gedanken der Nachhaltigkeit. Hier verbinden wir Natur- und Umwelterziehung“, erklärt Franziska Ribbert. „Es ist wunderschön, dass unser Projekt der Blumenkästen auf unserem Schulhof nun Hand und Fuß hat. Wir bemalen die Blumenkästen und dann kommen auch schon die Pflanzen rein“, sagt Mathilda (9) aus der 3. Klasse. Auch ihr Klassenkamerad Marius ist begeistert: „Das ist sehr gut. Manche der Pflanzen können wir nachher sogar beim Kochen benutzen. Das ist doch super! Das ist eine schöne Abwechslung vom Unterricht im Klassenraum.“

„Wir wollen nicht nur von Nachhaltigkeit sprechen, sondern sie auch leben. Aus diesem Grund gibt es das Projekt der Hochbeete. Wie zeigen, wie bunt die Natur ist, wir fördern die Lebenswelt von Insekten, wir begrünen den Schulhof. So sehen die Kinder das Erlernte und packen selbst mit an. Sie spüren, wie viel Spaß es machen kann, sich selbst mit der Natur zu beschäftigen“, betont Franziska Ribbert. Weitere Projekte der Altenweddinger Schulsozialarbeiterin sind beispielsweise der Schülerrat, die Schülerzeitung, Arbeitsgemeinschaften zur Entspannung und zum Basteln, Übergangsprojekte zum Einstieg in die 5. Klasse, Discos und Fußballkurs. Im kommenden Sommer soll es einen Talentcampus in Wanzleben geben.

„Die Leistungen der Schulsozialarbeiterin sind existenziell wichtig für ein gelungenes Schulleben; in Zusammenarbeit mit den Eltern und den Lehrerinnen. Alle Mädchen und Jungen genießen ihre Angebote. Frau Ribbert bereichert unser Schulleben enorm“, unterstreicht die Leiterin der Grundschule in Altenweddingen, Henriette Holzweißig-Sennst.

Um die Finanzierung des Postens von Franziska Ribbert wird aktuell zwischen der Verwaltung des Landkreises Börde und der Gemeinde Sülzetal gerungen. „Die Gemeinde Sülzetal befindet sich in der Konsolidierung. Der Paritätische Wohlfahrtsbund, der Arbeitgeber von Franziska Ribbert, hat mich nun darüber informiert, dass das Sülzetal eine 50-prozentige Beteiligung an der Finanzierung nicht übernehmen kann. Es handelt sich dabei um keine Pflichtaufgabe für die Gemeinde. Auch im Katalog der freiwilligen Aufgaben ist es nicht verzeichnet“, sagt Holzweißig-Sennst. Seine 50 Prozent habe der Landkreis bereits zugesagt, wenn die Gemeinde ihre 50 Prozent übernehme. Dabei handele es sich um 31 500 Euro.

„Wir hoffen nun, dass wir über Spendengelder weiter kommen. Wir planen eine Unterschriftenaktion. Wir wollen bei den Firmen anfragen. Die Kindern wollen Plakate basteln, die zeigen, wie wichtig ihnen die Schulsozialarbeiterin ist“, kündigt Holzweißig-Sennst an. Geplant sei auch ein solidarischer Spendenlauf an gleich mehreren Schulen in der Börde, um den Posten der Schulsozialarbeiterin in Altenweddingen zu finanzieren.

Franziska Ribbert kann es sich vorstellen, an allen drei Grundschulen im Sülzetal eingesetzt zu sein. „Wie das konkret aussieht, muss die Zukunft zeigen. Wichtig ist, dass meine Arbeit nachhaltig ist, die Schule und die Schüler voranbringt. Ich bin da für alles offen.“