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Schulsozialarbeit Lisa Holzapfel ist ein Allroundtalent

Lisa Holzapfel aus Magdeburg ist derzeit die Sozialarbeiterin am Wanzleber Gymnasium. Die Finanzierung der Stelle ist ungewöhnlich.

Von Christian Besecke 29.11.2018, 00:01

Wanzleben l Sozialarbeiterstellen sind auch im Landkreis Börde rar gesät. „Die meisten sind an die jeweiligen Schulen vergeben und da müssen sich interessierte Lehranstalten ihre eigenen Gedanken machen, wie so etwas zu finanzieren ist“, sagt die Leiterin Dr. Susanne Pichottky. „Im Nomalfall werden entsprechende Maßnahmen auf Antrag verlängert. Im Bördekreis gibt es aber nun einmal nur eine bestimmte Anzahl von Stellen.““

Daher sei es für das Wanzleber Bördegymnasium schon recht schwer, einmal in den Zyklus hinein zu rutschen Hier geht man seit dem neuen Schuljahr einen neuen Weg. Die 18-jährige Lisa Holzapfel aus Magdeburg bestreitet in der Börde ihr freiwilliges soziales Jahr. Für die Kosten kommen die Landesvereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendarbeit und eben der Förderverein auf. „Diese Konstellation wird landesweit auch von anderen Schulen genutzt“, erklärt die Leiterin. „Es gibt da verschiedene Unterstützer. Den Förderverein mit einzubinden, ist aber eine ganz besondere Sache.“ Sie persönlich sei für das Engagement sehr dankbar. Zumal mit Lisa Holzapfel auch genau die Person den Posten des Sozialarbeiters ausfüllt, die an dieser Stelle mit ihren Fähigkeiten auch benötigt werde.

Die Magdeburgerin ist nicht nur musisch begabt, sie bringt auf diesem Sektor auch erhebliches Können mit. Von Kindesbeinen an hat sie sich der Musik verschrieben und war schon in etlichen Chören aktiv. „Ich war Mitglied im Elbkinderlandchor, dem Kinder- und Jugendchor Magdeburg und dem Telemann-Konservatorium“, erzählt die 18-Jährige mit einem Lächeln. „Die Formulierung ,Musik ist geil‘ bringt es so ziemlich auf den Punkt.“

Speziell für die fünften und sechsten Klassen sei es für das Gymnasium darum gegangen, die Schüler mit Musik, Kunst und Sport abzuholen und in das Leben an der Lehranstalt einzuführen. „Lisa ist da unser Sechser im Lotto und ein echter Glücksfall“, lobt die Leiterin.

Die 18-Jährige schmunzelt dazu bescheiden. Immerhin bringt sie schon die C 1-Prüfung für Chorleiter im Gepäck mit, leitet auch die Proben im Kinder- und Jugendchor Magdeburg. Sie spielt Klavier, singt und nimmt zusätzlich Unterricht dafür. Ihr Studium soll sich natürlich mit Musik beschäftigen. Am liebsten würde sie dieses in Rostock absolvieren. „Da kann ich die Chorleitung studieren“, verrät sie. „Ob im Lehramt oder in Reinkultur, das muss man dann sehen.“

Die Leiterin wehrt ab und fügt hinzu: „Lehramt! Lisa füllt ihre Stelle voll und ganz aus. Es gibt keine Bessere.“ Diese beweise sie jeden Tag aufs Neue. Um 7 Uhr beginnt ihr Arbeitstag und endet im Normalfall um 14.30 Uhr, wären da nicht etliche zusätzliche Dinge im Schulalltag. So hat sie schon das Probenlager mit 100 Kindern begleitet. Dabei wurden Auftritte der Musiker, Tänzer und Schauspieler eingeübt. In diesem Jahr ist nämlich zur Elternweihnachtsfeier die Aufführung des Musicals „Aschenputtel“ geplant. Die Choreographie übernimmt natürlich Lisa und die Lieder werden auch selber gespielt.

In jedem Fall sind die Lehrer mit von der Partie. Mit ihnen übt die 18-Jährige fleißig vier Lieder ein und steht dabei regelmäßig vor einer 15-köpfigen Gruppe. Außerdem hat sie einen Imagefilm erstellt, der zu besonderen Gelegenheiten im Gymnasium gezeigt wird. Für die neuen Schüler ist sie zudem eine Vertrauensperson, bei der diese sich auch einmal aussprechen oder Trost suchen können. „Kinder, die zum ersten Mal von zu Hause wegfahren haben schon einmal Heimweh“, verrät sie. Bei all ihren Aufgaben bleibt am Ende so gut wie keine Freizeit über. „Das habe ich mir aber auch so ausgesucht und bin damit ganz glücklich“, merkt sie an.

Dr. Susanne Pichottky stimmt ein eigenes Loblied auf ihre Sozialarbeiterin an. „Nach dem Abschluss des Jahres wollen wir in jedem Fall einen ähnlichen Weg gehen, wenn es um die die Stelle des Sozialarbeiters geht“, sagt sie. „Dafür suchen wir natürlich wieder einen entsprechenden Partner.“