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Selten Kuh bringt Drillinge zur Welt

Im Stall des Bottmersdorfer Landwirts Werner Arndt hat eine Kuh Drillinge auf die Welt gebracht. Kuh und Bullenkälber sind wohl auf.

Von Mathias Müller 24.02.2019, 06:00

Bottmersdorf l Gelassen und zufrieden steht Mutterkuh Eveline auf einer dicken Lage von gelb-goldenem Stroh im Stall des Bottmersdorfer Landwirts Werner Arndt. Um das etwa 800 Kilogramm schwere Rind der Rasse Fleckvieh Simmental wuseln drei kleine Kälbchen herum. Die Bullenkälber wiegen bis zu 36 Kilogramm und wechseln sich beim Säugen der Muttermilch am Euter ihrer Mama ab. Eveline hat in der vergangenen Woche Drillinge zur Welt gebracht.

„Eine Drillingsgeburt ist beim Fleckvieh Simmental äußerst selten“, sagt Michael Arndt (33), der zusammen mit seinem Vater Werner Arndt (63) den Familienhof in Bottmersdorf bewirtschaftet. Weder sein Vater noch der auf dem Hof mitarbeitende Onkel könnten sich in ihrer langjährigen Landwirtlaufbahn an einen derartigen Fall erinnern. Zwillingsgeburten kämen indes bei Rindern häufiger vor. Auch Eveline, die Mutter der Drillinge, habe bereits mehrfach Zwillinge geboren. „Alle drei Jungen sind identisch und sehr agil“, freut sich der Jung-Bauer über den guten Gesundheitszustand des Nachwuchses.

Als sich Kuh Eveline in der Vorwoche bereit für die Geburt machte, schien alles wie immer. Zunächst brachte sie wieder ohne Probleme Zwillinge zur Welt. „Wir dachten schon, das war‘s“, sagt Michael Arndt. Doch dann sei ihm und seinem Vater aufgefallen, dass irgendetwas mit der Kuh nicht stimme. Die Landwirte stellten fest, dass sich im Bauch der Kuh noch ein drittes Kälbchen befand. Nach fünf Stunden Geburtshilfe und ohne die Unterstützung eines Tierarztes erblickte auch der dritte Bulle das Licht der Welt und war wohl auf. Für die zehnjährige Mutterkuh war es nach der Statistik der Landwirte die achte Abkalbung. Die vorherigen seien stets Zwillingsgeburten gewesen.

In einem anderen Stall des Arndtschen Hofes in Bottmersdorf steht Don, der mächtige 1200-Kilo-Bulle. Don ist der Vater der Drillinge, vieler anderer Kälbchen und unter Züchtern von Fleckvieh Simmental Rindern eine Berühmtheit. Der Bottmersdorfer Rinderbulle sei zurzeit in Deutschland das Tier bei den Simmentalern mit dem höchsten Fleischzuchtwert, ist Besitzer Werner Arndt stolz auf das fünfjährige Tier. Don ist der Star unter den bis zu 100 Rindern, die auf dem Hof der Familie Arndt in der Börde leben. Wenn er mit den Kühen für Nachwuchs sorge, erfolge das mit dem sogenannten Natursprung und nicht durch künstliche Besamung. „Wir sind ein reiner Zuchtbetrieb und liefern das tierische Material für andere Zuchtbetriebe“, gibt Werner Arndt zu verstehen. Das Futter für ihre Rinder bauen die Landwirte auf ihren Feldern rund um Bottmersdorf selber an. Die Tiere stehen jetzt noch in den Ställen. Anfang März geht es dann raus auf die Weiden, wo sie bis kurz vor Weihnachten grasen werden.

„Wir sind noch auf der Suche nach Namen für die Drillinge. Sie müssen alle mit D beginnen wie bei ihrem Vater Don“, erklärt Michael Arndt. Der gelernte und studierte Landwirt wird einmal in die großen Fußstapfen seines Vaters treten und den Familienbetrieb in Bottmersdorf weiterführen. Und auch schon sein Sohn, der zweijährige Benno, zeigt großes Interesse an der Landwirtschaft.