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Stadtentwicklung Denkmal gibt jämmerliches Bild ab

Das Stadtentwicklungskonzept von Wanzleben-Börde soll alle 19 Ortsteile berücksichtigen. Darunter fallen auch öffentliche Kunstwerke.

Von Hartmut Beyer 05.02.2018, 23:01

Wanzleben l Wanzleben will ein Stadtentwicklungskonzept aufstellen. Vier Schwerpunkte stehen im Fokus: Demografie, Landschaft, Energie und Klimawandel; Industrie- und Wirtschaftsstandort, Versorgung, Mobilität und Digitales; Bildungsstadt, Kulturstadt, Soziales, Sicherheit, Spiel und Sport sowie Elemente der Stadtgestaltung, städtebauliche Schwerpunktthemen, Wohnen und Städtebauförderung.

Unter anderem steht Wanzleben in dem Entwicklungskonzept auch als Bildungs- und Kulturstadt im Mittelpunkt des Interesses.In den letzten Jahren ist am Wanzleber Stadtbild viel gearbeitet worden. Doch an einigen Stellen wurde aber auch gestalterisches „Beiwerk“ vernachlässigt.

In den 1980er Jahren, als aus der Schulstraße eine Fußgängerzone wurde, waren solche „Beiwerke“ zum Beispiel der Hühnerbrunnen von Bildhauer Jochen Sendler und die sprudelnden Steine am Zugang zu Schule. Es waren Kunstwerke, die verschiedene bekannte Magdeburger Bildhauer geschaffen hatten.

Die in Wanzleben geben heute ein jämmerliches Bild ab. Ganz schlimm steht es um den Brunnen mit Figuren von Bildhauer Klaus Thiede auf dem Raßbachplatz. Das einstige Schmuckstück ist sogar in der Landesdenkmalliste als kulturelles Baudenkmal aufgeführt. Die Gruppe Bäuerinnen obendrauf ist ganz veschwunden, die früher wasserspeienden Tierköpfe sind mit Farbe verunstaltet.

Kurz gesagt, der Brunnen auf dem Raßbachplatz ist eine Ruine. Da wird es dem tanzenden Bauernpaar, eine Plastik, die man in Wanzleben nach der Wende nicht haben wollte, weil sie zu DDR-Zeiten als Auftrag vergeben worden war, wohl besser gehen. Man hatte das Paar der Partnergemeinde Augustdorf in Nordrhein Westfalen geschenkt, wo es heute noch im Innenhof des Rathauses steht.

Ein gutes Bild gibt auch der Brunnen mit dem Entenpaar ab, der in Blumenberg zwischen den Gedenksteinen für den ersten Dampfpflugeinsatz in Preußen und den für den Namensgeber Graf von der Schulenburg-Blumberg seinen Platz hat. Auch der Brunnen in Bottmersdorf, über den ein Bauer mit Pferd thront, gibt ein ordentliches Bild ab. Kameraden der freiwilligen Feuerwehr haben ihn im vergangenen Jahr repariert und wieder in Betrieb genommen.

Vielleicht gibt es ja für die Wanzleber Brunnen mit dem Entwicklungskonzept eine neue Chance als sehenswerte Gestaltungselemente, denn Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) meint: „Damit unter dem Strich ein Entwicklungskonzept entsteht, das alle Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie eine ganzheitliche Entwicklung der Stadt beschreibt, bedarf es der Meinungsbildung und -äußerung unserer Bürger.“

Er wirbt gleichzeitig um tatkräftige Unterstützung. Es sei für die Entwicklung der Stadt unerlässlich zu wissen, was ihren Bürgern wichtig sei. Die Auswertung der Befragung soll unmittelbar in das Konzept einfließen.

Informationen zur Teilnahme an der Umfrage zur Stadtentwicklung finden sich im Internet unter www.wanzleben-boerde.de