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Suppen-Tag Chefkoch hält das Rezept geheim

Zum Erbsensuppenessen hatte der Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Klein Wanzleben die Einwohner am Sonnabend eingeladen.

Von Mathias Müller 09.10.2017, 01:01

Klein Wanzleben l In vielen Küchen des Zuckerdorfes Klein Wanzleben blieb am Sonnabend der Herd kalt. Die Frauen und Männer des Vereins zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Klein Wanzleben luden die Einwohner zum Genuss von Erbsensuppe ein. In ihren drei Feldküchen bereiteten sie die Suppe zu und verkauften sie an die Einwohner.

Bereits kurz vor 9.30 Uhr hatte sich vor dem verschlossenen Tor zum Gelände der Klein Wanzleber Feuerwehr in der Magdeburger Straße 38 eine Schlange gebildet. In der Luft lag der Duft von Erbsensuppe. Die Einwohner warteten am früheren Tag der Republik der DDR geduldig vor dem roten Tor, um schließlich Einlass gewährt zu bekommen. In ihre mitgebrachten Töpfe ließen sich die Klein Wanzleber dann die heiße Erbsensuppe füllen, die später am Sonnabend auf dem Mittagstisch in vielen Häusern stand.

Bereits um 5 Uhr morgens in der Frühe hatten die Mitglieder des Vereins zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Klein Wanzleben ihre drei Feldküchen mit Holz angeheizt. Herr über das Kochen der Erbsensuppe in den Feldküchen, die noch aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR stammten, war Tobias Digulla. Als Mitglied des Fördervereins und aktiver Kamerad der Klein Wanzleber Feuerwehr hat der 29-Jährige einen Lehrgang zum Feldkoch absolviert und bereitete die Erbsensuppe zu. „Aus der Büchse kann jeder. Bei uns werden nur einzelne Zutaten verwendet, um die Erbsensuppe zu kochen“, sagte er. Dabei kommen mehrere Zehn-Kilogramm-Säcke mit Erbsen zum Einsatz, die mit frischen Kartoffeln aus der Börde und Zutaten vom Fleischer aus dem Zuckerdorf vermengt und gekocht werde. Über die genaue Rezeptur wollten Digulla, der von den Fördervereinsmitgliedern und aktiven Kameraden Volker Sievers und Rainer Lux beim Kochen unterstützt wurde, nichts verraten. Nur so viel, dass das Rezept der Erbsensuppe von Fred Nowack stamme, der die Tradition des Kochens im Zuckerdorf begründet habe.

An diesem Sonnabendmorgen hatten die Mitglieder des Vereins zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Klein Wanzleben 450 Liter Erbsensuppe in ihren drei roten Feldküchen gekocht. Nach dem Auftakt des Verkaufs am Gerätehaus, machte sich die Kameraden mit ihren Feldküchen auf zu einer Rundfahrt durch das Zuckerdorf. An etlichen Haltepunkten in den Straßen des Dorfes verkauften sie ihre Suppe.

„Nach dem Abzug der Unkosten ist der Erlös aus dem Verkauf der Suppe für die Förderung der aktiven Wehr, der Jugendfeuerwehr und für den Verein bestimmt“, sagte Chefkoch Tobias Digulla. Der Verkauf am Sonnabend war nur der Auftakt der Saison. Bis März werden die Klein Wanzleber Feuerwehrförderer bis zu vier Mal für die Einwohner Erbsensuppe kochen und ihnen zum Kauf anbieten. Und diese greifen gerne zu, haben sie doch ein schmackhaftes Mittagessen und fördern mit dem Kauf der Suppe ihre Feuerwehr im Zuckerdorf.

Ebenso fand im Gerätehaus der Feuerwehr Klein Wanzleben am Sonnabend der zweite Teil eines Lehrgangs in der Grundausbildung zum Feuerwehrmann statt. Die Feuerwehranwärter ließen sich zum Mittagessen ebenfalls die Erbsensuppe schmecken.