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Widerstand Wanzleben gegen Abstufung der B180

Die Stadt Wanzleben-Börde wehrt sich weiter gegen den Plan des Landes, die Bundesstraße 180 zur Kommunalstraße herabzustufen.

Von Mathias Müller 15.11.2018, 00:01

Wanzleben l Der Plan des Landes Sachsen-Anhalt, den Streckenabschnitt der Bundesstraße 180 zwischen dem Knoten der B 246 und dem Knoten B 81 Egeln-Nord zu Gemeindestraßen herabzustufen, stößt im Wanzleber Rathaus weiter auf Ablehnung. Wie Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates die Mitglieder informierte, hat es eine gemeinsame Beratung von Vertretern der Einheitsgemeinde, der Verbandsgemeinde Egelner Mulde sowie vom Landkreis Börde und dem Salzlandkreis gegeben. „Im Ergebnis wurde eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet, die die Übernahme in das kommunale Straßennetz ablehnt und die Bedeutung als Landesstraße begründet“, sagte Kluge. Das Papier ist an Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) gerichtet. „Da rollt eine Kostenlawine auf uns zu, wenn die Bundesstraße 180 zur Kommunalstraße abgestuft wird und wir als Stadt dann der Baulastträger und damit für den Unterhalt der Straße verantwortlich sind“, befürchtete Kluge.

Hintergrund ist, dass das Land die B 81 bei Egeln vierspurig ausbauen lässt und es dadurch nach Meinung des Bauministeriums zu einer Verlagerung der Verkehrsströme komme. „Die Absicht, den von ihnen benannten Streckenabschnitt der B 180 abzustufen, findet nicht unsere Zustimmung“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme an das Verkehrsministerium. Der vierspurige Ausbau der B 81 habe nach Ansicht der Stadt Wanzleben-Börde, der Verbandsgemeinde Egelner Mulde sowie der beiden Kreise nicht den vom Ministerium dargestellten Einfluss auf die Verkehrsbelegung des betreffenden Straßenabschnitts. „Ich möchte hier nochmal betonen, dass uns keine Untersuchungen zur Veränderung der Verkehrsbelastungen der B 180 in Zusammenhang mit dem Ausbau der B 81 vorliegen. Der Streckenabschnitt stellt für den Ortsteil Klein Germersleben die einzige Möglichkeit dar, an das übergeordnete Netz zu gelangen“, machte Kluge deutlich. Für die Ortschaft Etgersleben im Salzlandkreis treffe dies ebenfalls zu. Die B 180 sei zum Erreichen des Grundzentrums Wanzleben unerlässlich.

Nach Ansicht der beiden betroffenen Gemeinden und Kreise setze eine Abstufung voraus, dass sich die bisherige Verkehrsbedeutung, die durch die Verkehrsbeziehungen und die Verkehrsdichte gekennzeichnet seien, geändert habe. Es müsse also ein Vergleich zwischen dem Vorher und dem Nachher erfolgen und ein Unterschied bestehen. Wie Kluge weiter sagte, seien sich die beiden Landräte von Bördekreis und Salzlandkreis ebenfalls darüber einig, dass die B 180 keine Kommunalstraße werden könne. Sollte das Land bei seinen Plänen bleiben, wolle man die Bundesstraße als Kreisstraße übernehmen.

„Bei Neubauvorhaben wie bei der Bundesstraße 81 bei Egeln wird die Bedeutung der Straßen für den überörtlichen Verkehr neu bewertet“, sagte Peter Mennicke, Pressesprecher des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt. Im Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der B 81 bei Egeln-Nord habe die Behörde dargelegt, dass sich dadurch die überörtliche Bedeutung der B 180 von Wanzleben aus in den Salzlandkreis verringern werde. Darin sei die Abstufung der Bundesstraße zur Gemeindestraße begründet.

„Die Straßenabschnitte der Bundesstraße 180 zwischen der Stadt Wanzleben und Egeln-Nord sollten für den Fall einer unvermeidbaren Abstufung zu Landesstraßen gemacht werden“, sagte Bürgermeister Kluge. Damit verbunden sei eine Neuordnung des Netzes von Landes- und Bundesstraßen, die überwiegend dem Durchgangsverkehr in der Gemeinde dienen würden.