1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Kameraden spritzen sich eine Wand

Jugendfeuerwehr Kameraden spritzen sich eine Wand

Großeinsatz für junge Feuerwehrleute aus Hasselfelde und Tanne. Rund um die Uhr löschen und retten 18 Kinder in fachkundiger Obhut.

Von Burkhard Falkner 24.10.2015, 01:01

Tanne/Hasselfelde l Insgesamt neun Einsätze haben die Jugendfeuerwehren Tanne und Hasselfelde bei einem gemeinsamen Übungswochenende in Tanne absolviert. Bei einem „Tag der Berufsfeuerwehr“ lernte der Nachwuchs binnen 24 Stunden Herausforderungen zu meistern, wie sie von den gestandenen großen Kameraden der Einsatzgruppen alltäglich zu lösen sind.

Die Schlafstellen waren gerade hergerichtet, da wurde der Nachwuchs schon alarmiert, um zwei nach einem Autounfall unter einem Anhänger eingeklemmte Personen zu retten. Dazu wurde ein Hebekissen gut genutzt, wie Tannes Jugendfeuerwehrwart Tobias Gregor die Volksstimme informierte. „Auf Grund des Einsatzes zweier Puppen (Dummies) der Wehr Hasselfelde konnte das Szenario realistisch dargestellt werden“, so Gregor.

Die nächsten Einsätze für die 18 Kinder und 15 Betreuer galten der Beseitigung einer Ölspur, einer Hilfe für den Rettungsdienst und einer unnötig ausgelösten Brandmeldeanlage, die abzustellen war. Auch das wurde gemeistert.

„Am Nachmittag nahmen die Kinder und Jugendlichen an einer Schulung durch Hasselfelder Fachkräfte zum Thema ,Retten und Bergen mit Schere und Spreizer – richtiger Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät‘ teil“, berichtet Tobias Gregor weiter. Dann gab es plötzlich wieder Alarm: Im Schützenhaus Tanne brenne eine Wohnung, mehrere Personen seien vermisst, hieß es. Echte Rauchschwaden stiegen am Gebäude auf.

Die „Verletzten“ konnten aber auch dort alle gerettet, der „Brand“ gelöscht werden. Die nächste Übung galt gegen 19 Uhr einem Waldbrand. Er wurde mithilfe von sechs Strahlrohren, deren Wasser-Fontänen sich zu einer Wasserwand vereinten, bekämpft. Gegen 22 Uhr wurde noch unter Flutlicht in der Dunkelheit geübt, zwei verwirrte Personen mittels Schlauchboot-Einsatz vom Gondelteich in Sorge zu retten. Erfolgreich.

„Anschließend wurde Nachtruhe angewiesen“, berichtet Tobias Gregor. Die vor Einsatzbeginn hergerichteten Schlafstätten konnten allerdings nur bis gegen vier Uhr in der Frühe genutzt werden. Denn dann erfolgte die vorletzte Übung: Prüfung eines gemeldeten „unklaren Feuerscheins“. Wie sich herausstellte, war es eine illegale Müllverbrennung, die unterbunden wurde.

Nach 24 Stunden und mit einem allerletzten Einsatz, nochmal wegen eines Fehlalarms, ging dieser besondere Tag für die jungen Oberharzer zu Ende. Der Dank dafür gilt laut Tobias Gregor allen Helfern und Technikern. Beide Feuerwehren hatten Fahrzeuge und Fachleute für die gemeinsamen Übungen bereit gestellt.

Besonders gedankt wurde auch dem „Gourmetzug Oberharz“, der leckere Würstchen, Gehacktesklöße sowie Nudeln mit Tomatensoße u. a. m. zur Stärkung der künftigen Brandlöscher auf die Teller zauberte.