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Internationale Gäste 70 Jugendliche im Schierker Eurocamp

Gut 70 junge Menschen aus 29 europäischen Ländern sind für drei Wochen in der Schierker Baude zu Gast..

Von Theo Weisenburger 05.08.2015, 17:57

Schierke l Von Albanien über Nordirland und Russland bis Zypern - 70 junge Menschen aus 29 Ländern sind seit Sonntag in Schierke zu Gast. Und nicht nur dort, ihre Projekte führen sie aus dem Ort am Fuße des Brocken in den Nationalpark Harz und nach Wernigerode. "Sie machen unsere bunte Stadt noch bunter", freute sich Sozialdezernent Andreas Heinrich am Dienstagabend beim offiziellen Auftakt des Eurocamps. Dieses von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt angebotene Camp findet nach 2004 und 2007 bereits zum dritten Mal in Wernigerode statt und sorgte damit, so Heinrich, "für eine ganze Reihe bleibender, sichtbarer Erinnerungen".

Das wird dieses Mal nicht anders sein. Einige Teilnehmer werden im Bürgerpark aktiv und werden dort eine Boulebahn anlegen, ein Insektenhotel bauen und das Tiergehege renovieren. Ähnlich ambitioniert und arbeitsreich sind andere Projekte, die in den insgesamt drei Camp-Wochen stattfinden. So stehen Renaturierungsarbeiten im Nationalpark Harz auf dem Programm, vor allem aber Tätigkeiten in Schierke. Die Jugendlichen wollen den Exzellenzenweg auf einer Länge von 750 Metern barrierefrei ausbauen und auch in ihrem Feriendomizil, der Schierker Baude, etwas Bleibendes hinterlassen: Der Niedrigseilgarten wird neu gebaut. Die Camp-Teilnehmer werden die dafür notwendigen Elemente unter fachlicher Anleitung bauen und installieren.

Das freut die Kinder und Jugendlichen, die das ganze Jahr über die Einrichtung nutzen, das freut aber auch Gabriele Kühn, die Geschäftsführerin der Schierker Baude. Doch mehr als das tatkräftige Anpacken ihrer jungen Gäste würdigte sie am Mittwochabend das, was das Camp eigentlich bedeutet: "Europa - wir leben es." Anders als die mitunter sehr skeptische ältere Generation funktioniere unter Jugendlichen das Zusammenleben und das gemeinsame Arbeiten ganz einfach. "Sie haben Europa im Herzen, in den Köpfen, im Bauch."

Europa gestalten

Ähnlich angetan von dem Projekt zeigte sich Sozialminister Bischoff. Auch er meinte, dass "junge Leute oft nicht so viele Vorurteile" hätten wie ältere. Das habe eine wichtige Bedeutung für die Zukunft, denn: "Die jungen Leute werden ihren eigenen Weg gehen und Europa gestalten."

Doch ehe es um das Gestalten geht, haben die Eurocamper am Eröffnungsabend ihren Gästen erst einmal ihre Heimatländer vorgestellt. Ob Trachten und Trinkgewohnheiten aus der Ukraine oder ein kleiner Spanischkurs, der auch im nächsten Urlaub helfen kann - der Rundgang durch die Schierker Baude vorbei an den von den Jugendlichen erstellten Präsentaionen war durchaus lehrreich und unterhaltsam.

Das dürfte wohl nicht nur für die Gäste am Eröffnungsabend gelten, auch die Teilnehmer selbst sollen in den Workshops, Gesprächsrunden und Diskussionen mehr über das Leben in den Heimatländern ihrer Camp-Bekanntschaften erfahren. Und nicht nur sie: In den nächsten Tagen erarbeiten die Eurocamper ein Theaterstück, gestalten die Kostüme und Kulissen selbst und werden es am Freitag, 14. August, im Kurpark aufführen.