1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Plattenbauten fallen in der Oesig

Abriss Plattenbauten fallen in der Oesig

Im Adolf-Ledebur-Ring in Blankenburg sind die ersten Plattenbauten abgerissen worden. Hier sollen 24 altersgerechte Wohnungen entstehen.

Von Jens Müller 23.06.2020, 02:00

Blankenburg l Wo noch in den 1980er Jahren mehr als 100 Blankenburger ein neues und für damalige Verhältnisse modernes Zuhause gefunden hatten, klafft inzwischen eine große Baulücke. Auf einer riesigen Halde stapeln sich Betonbrocken, alte Rohre, Leitungen, Badewannen. Gleich mehrere Abbruchbagger haben sich am Adolf-Ledebur-Ring im Blankenburger Ortsteil Oesig inzwischen durch vier alte Plattenbauten gefressen, um Platz für ein neues Bauprojekt zu schaffen. Die Blankenburger Wohnungsgesellschaft (BWG) wird dort, wo einst die Hauseingänge 6 bis 13 standen, einen Wohnkomplex mit bis zu 24 altersgerechten, barrierefreien Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen errichten.

Doch bis die Bauarbeiten losgehen können, müssen erst einmal die letzten entkernten Blöcke abgetragen, zerkleinert, die Keller abgerissen und die Baugruben verfüllt werden. Laut BWG-Geschäftsführer Thomas Kempf sollen die Abbrucharbeiten bis Ende August erledigt sein. Wie er weiter erläutert, waren den Abbrucharbeiten aufwendige Umbauten und Entkernungen vorangegangen. Bereits im April wurde die Heizungs- und Warmwasserversorgung umverlegt. Die Heizstation, die sich ursprünglich in Haus Nummer 10 befand, wurde im Keller von Haus Nummer 5 installiert. „Sie soll künftig neben unseren bestehenden Gebäuden auch den Neubau versorgen“, erläutert Thomas Kempf. Zudem wurden die entkernten Blöcke zum Schutz der Vögel mit Netzen abgehängt.

Einige Überzeugungsarbeit mussten die BWG-Mitarbeiter bei den letzten Mietern der betreffenden Wohnblöcke leisten. „Einige wollten dort wohnen bleiben“, berichtet Thomas Kempf, der es bedauert, dass nicht alle auf die Angebote der BWG eingegangen sind. „Für die meisten konnten wir aber schöne, neue Wohnungen finden“, so der BWG-Chef.

Wie er weiter erläutert, standen etwa die Hälfte der insgesamt 99 Wohnungen in den betreffenden Blöcken im Adolf-Ledebur-Ring seit Jahren leer. „Und dieser Zustand hat sich immer mehr verschärft“, sagt er. Deshalb habe sich die BWG für den Abriss entschieden - zumal sie über das Programm Stadtumbau Ost eine finanzielle Förderung in Anspruch nehmen konnte. So schießt das Land dafür 335.500 Euro zu. Insgesamt plant die BWG für den Rückbau mit Gesamtkosten von rund 641.000 Euro.