Rübelandbahner erfinden neuen Preis und ehren alten Bahndirektor Albert-Schneider-Denkmal im Handformat
Eine neue Art Auszeichnung wurde am Wochenende erstmals vorgestellt: Die Albert-Schneider-Plakette. Sie ist ein verkleinertes, aber originalgetreues Abbild des Blankenburger Denkmals und wird künftig vom Förderverein Rübelandbahn vergeben.
Rübeland. Um viel Eisenbahnwissen reicher und auch ein wenig geschafft landeten zwölf Wanderer um Andreas Flügel am Sonnabendnachmittag am Historischen Lokschuppen in Rübeland an. Sie wurden dort schon von Rolf Borchert, Vorsitzender des Fördervereins Rübelandbahn, und weiteren Bahnfreunden begrüßt. Die Dampflok "Mammut" stand in der Sonne und lockte mit ihren tadellos gepflegten Teilen viele zum Einstieg in den Führerstand.
Unter den Besuchern waren diesmal auch Vertreter der Wernigeröder Firma "Nemak" um Geschäftsführer Frank Lehmann. Es war kein Betriebsausflug, sondern eine Ehrung: Andreas Flügel als Vertreter des Fördervereins dankte den Metallexperten für eine satte Spende in Form eines ganz neuen Preises: Eine etwa A4-große Guss-Plakette mit dem Relief Albert Schneiders.
Das kleine Kunststück ist ein originalgetreues Abbild der großen Plakette von jenem Denkmal für den Bahndirektor, Harzklubmitbegründer und "herzoglich-braunschweigischen Geheimen Baurat" Scheider, wie es unweit vom Blankenburger Ziegenkopf zu sehen ist. "Nur etwa fünfmal verkleinert", wie Lehrmeister Hans-Joachim Hoppe erläutert. Das Abbild zu gießen, sei gar nicht so einfach gewesen, berichtet Betriebschef Lehmann: Proportionen, Sandform, Metall und Aussehen sollten stimmen, das Stück ansprechend aussehen. "Eine gute Aufgabe für Lehrling Hardy Grünig unter Anleitung von Vorarbeiter Kai Hoppe", so Lehmann.
Im Ergebnis liegt nun ein gut drei Kilo schweres Konterfei von Albert Schneider (1838–1910) vor. Eine Wachsbehandlung gibt dem Aluminiumteil das Aussehen von wuchtigem Guss, und des ließ die Herzen der Bahnfreunde sofort höher schlagen. "Top-Arbeit!", lobten Flügel und Borchert. Und: "Jedes ist ein Unikat", hob Hans-Joachim Hoppe hervor, "denn die Plaketten sehen zwar alle gleich aus, aber einige kleine Abweichungen gibt es."
Die Idee zu diesem Preis stammt von Oberharz-Bürgermeister Andreas Flügel. Mit dem Albert-Schneider-Edelguss sollen Förderer der Rübelandbahn geehrt werden. 15 Stück liegen dafür bereit. Drei, so verriet Flügel, sind bereits so gut wie vergeben:
Ein Denkmal im Handformat soll der Harzklub Blankenburg als Dank dafür bekommen, dass er die Original-Gussform zur Verfügung stellte. Ein weiteres ist für einen Nachfahren von Roman Abt (1850-1933) vorgesehen, der mit seiner Zahnradbahnerfindung die Rübeland-Bergbahn ermöglichte. Ene dritte Albert-Schneider-Plakette ist schließlich schon für Trautenstein reserviert. Dort wird demnächst eine Straße nach dem gebürtigen Trautensteiner umbenannt.