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Diva begeistert knapp 300 Zuhörer in der Blankenburger Bartholomäuskirche Angelika Milster nascht vom Musikkuchen

Von Andreas Bürkner 06.04.2013, 01:18

Klassik trifft auf Musical - mit dieser Mischung kann wohl kaum ein Gesangsstar so überzeugen wie Angelika Milster. Die Diva hat mit ihrer Stimme die Blankenburger Bartholomäuskirche mit Klang gefüllt und das Publikum in ihren Bann gezogen.

Blankenburg l Knapp 300 begeisterte Zuhörer haben zum Konzert von Angelika Milster am Donnerstag in der Bartholomäuskirche viel Geduld bewiesen. "Memories", das Lied, welches die Sängerin im deutschsprachigen Raum berühmt machte, ließ sie sich erst als Zugabe abringen. Milster beschrieb die Rolle der "Grizabella" im Musical "Cats" von Webber in Wien so: "Ich habe in zerfetztem Fell ein Lied auf der Müllkippe gesungen."

Längst ist es ihr Lied geworden, mit dem sie weltweit in Verbindung gebracht wird. Dabei hat sie viele andere Songs gesungen, wie das gemischte Repertoire zeigt.

Seit 2002 tourt Milster durch Kirchen. "Es ist weniger wegen des tollen Klangs, sondern vielmehr wegen der besonderen Atmosphäre und der Nähe zum Publikum", erklärt sie.

Im ersten Teil des anderthalbstündigen Konzerts, ohne Pause, interpretiert sie vor allem Kirchenlieder und klassische Stücke. Milster: "Die waren einst auch Schlager und alle kannten sie."

Sie ist sich ihrer Rolle als Star sehr wohl bewusst und zeigt anfangs auch deutlich ihre Abneigung gegen fotografierende Zuhörer.

Später, beim Streifzug durch die Musicals, ist sie lockerer und beweist ihre Vielseitigkeit. Mal leise und fast zerbrechlich, dann wieder glockenhell erfüllt die Stimme der kleinen Frau das gewaltige Gotteshaus. Begeisterte Hörer schenken ihr spontan stehend Applaus.

Angelika Milster kann sich auf ihre grandiose Stimme verlassen, mit schlichter Eleganz im Abendkleid sowie ausdrucksstarker Gestik und Mimik zieht sie die Besucher in den Bann. Kleine Anekdoten aus dem Leben der 1951 in Neustrelitz geborenen Künstlerin und ihren Anfängen im Theater amüsieren die Gäste. Jürgen Grimm ist ihr ein idealer Partner an der sanierten Orgel. Sein Teil zum Gelingen des Konzerts scheint allerdings wegen der Empore und der Dominanz der Sängerin fast unterzugehen. Dabei hat er die Möglichkeiten des Instruments umfassend ausgenutzt.

"Der Kuchen der Musik ist riesig. Ich höre nicht auf, da-ran zu naschen", erteilt Milster dem schnellen Abgang von der Bühne eine Absage. Mit "Der Mond ist aufgegangen" beendet sie ihr Konzert.