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Wirtschaft „Argenta“-Fabrik hat neue Eigentümer

Die ehemalige „Argenta“-Schokoladenfabrik hat neue Eigentümer. Volkmar Beck und Hartmut Strecker aus Altenweddingen haben das Gelände am Mittwoch für 315 000 Euro ersteigert.

Von Theo Weisenburger 14.08.2015, 01:01

Wernigerode l Die Immobiliengesellschaft Beck & Strecker ist in Wernigerode keine Unbekannte. So hat das Unternehmen unter anderem die ehemalige Frauenklinik in der Salzbergstraße aufgekauft, ausgebaut und unter dem Namen „Residenz am Brockenweg“ vermarktet - ganz ohne Skandale. Das soll mit dem „Argenta“-Gelände, einer großen und heruntergekommenen Industriebrache, wieder so werden, hofft zumindest Matthias Winkelmann. Er sitzt für die CDU im Bauausschuss, war am gestrigen Mittwoch Zaungast bei der Zwangsversteigerung der ehemaligen „Argenta“-Schokoladenfabrik im Wernigeröder Amtsgericht und ließ es sich nicht nehmen, nach vollbrachter Tat den neuen Eigentümern die Hand zu schütteln.

„Ich freue mich über diesen Ausgang“, sagte Winkelmann. Er kenne die Investoren bereits von ihren anderen Projekten und sei deshalb zuversichtlich, dass es mit dem „Argenta“-Areal wieder aufwärts gehe. „Das ist eine gute Nachricht für Wernigerode und für Hasserode.“

Nach der Versteigerung machten Volkmar Beck und Hartmut Strecker durchaus den Eindruck, dass sie es ernst meinen mit ihren Plänen. Sie wollen dort Wohnbebauung realisieren, „mehr in Richtung altersgerechtes Wohnen“, so Beck. Details könne er noch nicht nennen, dafür sei es zu früh. Jetzt müssten recht schnell Gespräche mit der Stadt und dem Landkreis folgen, schließlich stehen Teile des Gebäudes unter Denkmalschutz. Der Zeitplan ist recht ambitioniert. Im kommenden Jahr wollen die Investoren mit den Planungen beginnen, 2017 könnte bereits gebaut werden.

Die Investoren wissen, was auf sie zukommt. Ihnen gehört eine Baufirma, zudem verwalten sie ihre Wohnungen selbst. Deshalb, so Becks Argumentation, bauen sie die Häuser so, dass die Mieter oder Eigentümer auch nach ihrem Einzug noch zufrieden seien. „Wir wollen uns hier später noch sehen lassen können.“

Die erste Zwangsversteigerung des „Argenta“-Areals war im Februar gescheitert, weil sich keine Bieter gefunden hatten. Beim gestrigen Termin waren Beck und Strecker die einzigen, die ein Gebot abgegeben haben. Das Grundstück hat einen Verkehrswert von 470 000 Euro. Das Mindestgebot lag gestern bei 190 000 Euro. Unter diesem Betrag hätte Rechtspfleger Andreas Gaschler keinen Zuschlag erteilen dürfen. Bei weniger als 284 000 Euro hätte die Hauptgläubigerin, die Nord LB, die Zustimmung verweigern können.

Dazu kam es nicht. Kurz nach Versteigerungsbeginn nahmem sich die späteren Eigentümer und der Bank-Vertreter eine kurze Auszeit vor der Tür. Wieder im Sitzungssaal zurück, gab Beck ein erstes Gebot in Höhe von 275 000 Euro und stockte dieses nach einer weiteren Auszeit dann auf 315  000 Euro auf. Der Bank-Vertreter stimmte zu, das „Argenta“-Gelände hatte neue Eigentümer.