1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Treffpunkt für Wernigerodes Stadtfeld

Begegnungsstätte Treffpunkt für Wernigerodes Stadtfeld

Einen Bewohnertreff bietet die Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft im Walther-Grosse-Ring an. Noch ist die Begegungsstätte selten belegt.

Von Julia Bruns 08.11.2017, 00:01

Wernigerode l Ein Treffpunkt für die Bewohner im Stadtfeld ist im sanierten Block der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft (WWG) entstanden. Im Walther-Grosse-Ring 26/27 steht seit Kurzem eine großzügige Küche mit Aufenthaltsraum für Nachbarn in dem Wernigeröder Wohngebiet zur Verfügung. „Jede unserer Wohnanlagen hat einen eigenen Bewohnertreff“, erläutert WWG-Chef Christian Linde. „Die Genossenschaft stellt die Räume, um den Inhalt kümmern sich andere.“ In diesem Fall die Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode (GSW), die den Treff mit Leben erfüllt.

So bietet die GSW unter der Woche jeden Tag ein warmes Mittagessen an. „Das Essen kommt aus unseren hauseigenen Küchen“, sagt Schwester Petra Hoffmann. Sie ist Pflegedienstleiterin und auch für den ambulanten Pflegedienst verantwortlich. 350 Patienten versorgt die GSW zuhause, um insgesamt drei Seniorenbegegnungsstätten kümmert sich das städtische Tochterunternehmen in Wernigerode. „Mit dem Essen fängt es an, das bringt die Leute zusammen“, ist Schwester Petra überzeugt. Derzeit essen jedoch nur vier Anwohner regelmäßig in dem Treff. „Über weitere Gäste würden wir uns sehr freuen“, sagt sie. „Dann können wir dieses Angebot dauerhaft aufrecht erhalten.“

Neben dem täglichen Mittagessen wird einmal in der Woche in der Begegnungsstätte ein Seniorennachmittag ausgerichtet. „Im Herbst und im Winter wird viel gebastelt. Kaffee und Kuchen stehen immer bereit. So können sich die Nachbarn gegenseitig kennenlernen“, sagt Petra Hoffmann.

Der Raum steht übrigens jedem Bewohner im Stadtfeld offen – nicht nur Kunden der GSW oder Senioren. Das Konzept sei dem in den Wohnanlagen in der Schreiberstraße und im Kastanienwäldchen ähnlich. „Wir sind offen für jede Art von Veranstaltung: DIA-Vorträge, Vorlesungen, Spielenachmittage, Yoga – alles, was sich die Gäste wünschen.“

Die Erfahrung habe sie gelehrt, dass die GSW anfangs viel initial anbieten müsse, nach und nach aber immer mehr Nachbarn die Gelegenheit wahrnehmen, den Raum für eigene Veranstaltungen zu nutzen. „Das verselbstständigt sich mit der Zeit“, ist Petra Hoffmann überzeugt. Geburtstage und andere Familienfeiern können von den Anwohnern in dem Raum selbst ausgerichtet werden. Das IB-Familienzentrum im Stadtfeld nutzt den Raum ebenso für eigene Veranstaltungen. Auch Vereine sind willkommen. „Wer Interesse hat, kann sich bei uns jederzeit informieren“, so die Pflegedienstleiterin.

Ihrer Chefin Sandra Lewerenz zufolge sei die Begegnungsstätte in erster Linie eine Möglichkeit, ältere Menschen mit den Leistungen der GSW vertraut zu machen. „Pflege fängt heute ganz zeitig an“, sagt Sandra Lewerenz. „Wir bieten Alltagshilfen wie hauswirtschaftliche Leistungen, Begleitung zu Arztterminen und Betreuung von dementen Partnern an“, zählt sie auf. „Wir helfen aber auch bei den Anträgen für die Pflegestufen, die sehr komplex sind.“

Christian Linde zufolge seien die Mieter im Walther-Grosse-Ring 26/27 meist aus ihren Eigenheimen ausgezogen, da es zu anstrengend geworden ist, sich um ein ganzes Haus zu kümmern. „Oder es ist ihnen einfach zu groß geworden“, so Linde. „Wohl dem, der umzieht, solange er das noch regeln kann.“

19 Parteien leben in dem modernen Plattenbau, der aufgrund der oberen Etage von den GSW-Mitarbeiterinnen scherzhaft als „UFO-Haus“ bezeichnet wird. Die großzügige Penthouse-Wohnung mit ihren abgerundeten Wänden steht zurzeit noch leer. Doch im Rest des Hauses ist schon lange Leben eingezogen. Ein Bewohner ist Hans-Dietrich Huben. Er fühlt sich rundum wohl in seiner Wohnung, wenngleich er noch über den Verlust seiner Frau trauert, mit der er gemeinsam am 28. November 2016 eingezogen war. Er isst jeden Tag in dem Bewohnertreff zu Mittag und findet dort Gesellschaft. Zum Beispiel mit Klaus Öhlmann, der in einer GWW-Wohnung im „Wellenhaus“ wohnt. „Es wäre schön, wenn noch mehr Anwohner dazustoßen würden“, sagt Öhlmann.

Wer Interesse hat, die Angebote der GSW zu nutzen oder Ideen für Veranstaltungen im Bewohnertreffpunkt hat, kann sich an die GSW unter Telefon (0 39 43) 63 23 01 wenden.