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Berggasthaus Wernigerodes Harburg wieder geöffnet

Großer Andrang zur Eröffnung der Harburg. Wernige­röder und Gäste nehmen ihr beliebtes Ausflugsziel wieder in Besitz.

Von Regina Urbat 13.08.2018, 01:01

Wernigerode l Pünktlich um 11 Uhr tritt Thorsten Ahrend in den Biergarten, hält eine kurze Ansprache und eröffnet die Harburg. Der neue Eigentümer der historischen Ausflugsgaststätte ist sichtlich überwältigt, wie viele Wernigeröder und Gäste aus nah und fern den Weg auf den 435 Meter hohen Hardenberg im Zwölfmorgental gefunden haben.

„Ja, hallo Harburg, wir sind wieder da“, ruft ein alter Skifreund. Andere aus seiner Gruppe stimmen mit ein, erheben das Glas und wünschen dem neuen Betreiber-Team viel Glück. Ein wenig auch aus Eigennutz, wie Manfred Frintert von Ski-Klub Wernigerode sagt. So wie er, erinnern sich zahlreiche Stammgäste an die guten alten Zeiten auf der Harburg, an die tollen Feste und vielen erlebnisreichen Stunden.

„Wir haben sie sehr vermisst“, sind sich Wanderfreunde einig und freuen sich, dass mit der Wiedereröffnung nun der beliebte Wanderweg vom Salzbertal über Gasthaus Armeleuteberg und Kaiserturm, Gasthaus Harburg zum Zwölfmorgental und Nöschenrode geschlossen ist. Von einem „neuen Stern, der über Wernigerode leuchtet“, spricht sogar Werner Kropf. Er habe seit Tagen von der Burgstraße aus bei Einbruch der Dunkelheit einen hellen Schein auf der Bergkuppe beobachten können. „Da wurde zu später Stunde noch gearbeitet. Es freut mich sehr, was hier entstanden ist“, sagt der Wernigeröder.

„Ein großes Bier bitte, dann fällt uns der Rückweg einfacher“, ruft ein Wanderer – und irgendwie klingt es wie früher. Annemarie Oberbeck schmunzelt, sie genießt mit ihrer Tochter Marion die fröhliche Atmosphäre. Bis 1993 hatte sie mit ihrer Familie 23 Jahre lang das Berggasthaus bewirtschaftet. Die Freude sei riesig, „noch zu erleben, dass die Harburg allen wieder offen steht“. Die fast 89-Jährige macht ihrem Nachfolger ein großes Kompliment. Er habe mit der Generalsanierung des kompletten Hauses, innen wie außen, „Großartiges geleistet“. Viele Details, die längst verschwunden waren, sind in den Urzustand versetzt worden. „Ich fühle mich wie zu Hause“, sagt Annemarie Oberbeck. Als ihr Test des Mittagessens, von Hüttenkoch Achim Helmecke zubereitet, mit „vorzüglich“ ausfällt, weiß die Ex-Wirtin „die Harburg in guten Händen“ und lässt sich von Bernd Mittag mit dem Shuttle ins Tal bringen.

Unentwegt ist das Harburg-Shuttle zwischen Schanzenanlage und Berggasthaus unterwegs. Der Service wird von vielen Älteren und Familien mit Kleinkindern genutzt. „Und er wird zu den Öffnungszeiten freitags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr auch weiter angeboten“, versichert Thorsten Ahrend.

Die große Resonanz zur Eröffnung habe ihm gezeigt, welche Bedeutung die Harburg für die Wernigeröder immer noch hat. Mit seinem Team, zu dem die Familie, Freunde und der Hüttenkoch gehören, wolle er alles daran setzen, „dass das so bleibt“, sagt der neue Burgherr und fügt hinzu: „Wir haben noch Luft nach oben.“