Bewerber um den Harzer Innovationspreis 2010 Berufswahl in der Schule, auch süße Souvenirs
14 Firmen haben sich um die Innova 2010 beworben. Hochschule Harz, Ostharzer Volksbank und Volksstimme hatten im Herbst zum fünften Mal den Innovationspreis gestartet. Jetzt steht fest, welche Firmen ins Finale kommen. Die Volksstimme stellt an dieser Stelle jene Bewerber in alphabetischer Reihenfolge vor, die diesmal nicht zu den Finalisten zählen.
Von Tom Koch
Wernigerode. Das Bedrucken von Vließstoffen ist das Handwerk der Innowo Print AG. Die Ilsenburger sind nicht nur Spezialist für eine solche Veredelung von Vliesen, sie drucken auch auf Folien und Papier. Laut Geschäftsführer Carsten Peddersen bestehe die Innovation darin, dass es möglich ist, ohne die sonst übliche Verwendung von Folien die Vliesstoffe vielfältig zu behandeln. Die speziell im Bereich der Damenhygiene und Babyartikel verwendeten Vliese können direkt bedruckt, mit Duftzusätzen versehen oder Farbverläufe eingearbeitet werden. Derzeit 27 Mitarbeiter haben zuletzt einen Jahresumsatz von 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet.
Mit einem Patent haben die Dardesheimer ihre Bewerbung geschützt: eine integrierte Gleichlaufregelung zum parallelen Ein- und Ausfahren mehrerer Hydraulikzylinder. Die Firma "KREATO – Fertigungstechnik GmbH", 36 Beschäftigte, 1,6 Millionen Euro Jahresumsatz, konstruiert nach Kundenwunsch spezielle Zylinder, die aus vielen technischen Anwendungen nicht mehr wegzudenken sind. Die Innovation kann überall dort angewendet werden, wo ein exakter Gleichlauf von Hydraulikzylindern notwendig ist, beispielsweise für breite Hub-Arbeitsbühnen.
Die "M+M Gesellschaft für Oberflächenveredlung mbH" aus Osterwieck hat sich mit einem Produktionsverfahren um den Preis beworben. Europaweit einmalig sei, dass mit Hilfe von einer vierfach aufgetragenen Nickelschicht die Korrosionsbeständigkeit von Oberflächen deutlich verbessert werde, heißt es dazu. Anwendungen dafür biete vor allem die Automobilindustrie, Einsatzmöglichkeiten böte zudem auch die Sanitärbranche und der Schiffbau. Aktuell würden Firmen wie Bentley und BMW zu den Kunden gehören, die von diesem besonderen Korrosionsschutz profitierten, hieß es.
Ein technisches Bildungsprojekt ist die Bewerbung der "Teutloff Bildungszentrum Wernigerode GmbH", zudem laut Projektkoordinator Bernhard Duve ein in der Region einmaliges. In 80 Stunden, über das Schuljahr verteilt, werden Sekundarschüler der 9. Klassen theoretisch und praktisch in zehn Berufsbereichen informiert. Ziel des "innoJOB (innovativ Jugend Offensive Beruf)" ist, die Mädchen und Jungen in der Berufswahl zu unterstützen, die Zahl der Lehrausbildungsabbrüche zu verringern und den Firmen bei der Auswahl geeigneten Nachwuchses zu helfen, so Duve. 2009 haben 76 Teutloff-Angestellte einen Jahresumsatz von 2,2 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Schreibgeräte-Spezialisten der Wernigeröder Firma Schneider haben sich mit ihrem Patronenroller beworben, der zu hohen Schreibdruck mit dem Aufleuchten einer integrierten Lampe signalisiert (Volksstimme berichtete). Das soll vor allem Erstklässlern das Erlernen des richtigen Schreibens erleichtern, erläuterte Produktmanager Michael Klehm.
Die traditionsreiche Conditorei von Michael Wiecker in Wernigerode hat sich mit einem Trüffelsortiment beworben. Gedacht als individuelles Präsent und in der Partnerschaft mit touristischen Partnern wie Kloster Drübeck, Schloß Wernigerode oder dem Harzer Weingut Kirmann. Dass vier Wochen nach Produktpräsentation im November mehr als 20 000 täglich frisch hergestellte Trüffel verkauft werden konnten, bezeichnete der Konditormeister als deutlichen Beweis für Praxistauglichkeit und Kundenakzeptanz. 50 Mitarbeiter im Café, Restaurant und Catering haben zwei Millionen Euro an Umsatz erarbeitet.