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Brocken Im Harz wird deutsche Einheit lebendig

Der Harzklub hat traditionell den Tag der Deutschen Einheit auf dem Brocken gefeiert. Zum 28. Mal mit Erinnerungen und Ausblick.

Von Regina Urbat 04.10.2018, 01:01

Wernigerode l Die Deutsche Einheit wird im Harz gelebt wie in kaum einer anderen Region. Das betonte Klaus Dumeier am Feiertag im Goethesaal auf dem Brocken und fügte gleich mehrere Gründe hinzu: „Es gibt nur einen Harzklub, einen Harzer Tourismusverband, einen Regionalverband Harz, einen Nationalpark Harz und eine Harzer Wandernadel. Letztere das „Kind“ von Dumeier selbst, der aber diesmal als Vizepräsident des Harzklubs am Rednerpult stand.

Er begrüßte die vielen Hundert Harzklubfreunde und Gäste, darunter Michael Ermrich als Ehrenpräsidenten, Uwe Heuck als ersten Wernigeröder Landrat, Schierkes Bürgermeisterin Christiane Hopstock und Ilsenburgs Stadtchef Denis Loefke (alle CDU). Ebenso HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener, der die Festrede zum 28. Jahrestag der Wiedervereinigung hielt.

Selbstverständlich sei mittlerweile die Deutsche Einheit für viele. Umso mehr sei es Dumeier wichtig, an die Zeit zu erinnern, als unüberwindbare Grenzen den Ost- und Westteil des Harzes voneinander trennten und der Brocken in weite Ferne gerückt war. Er erinnerte an die Zerstörung auf dem Harzgipfel durch die Bombardierung 1945, an die Besetzungen und Abriegelung des Sperrgebietes. Er empfahl in diesem Zusammenhang, sich die neue Ausstellung „Militärische Besetzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg“ im Brockenhaus nebenan anzusehen.

Dumeier erinnerte ebenso an den 3. Dezember 1989, als um 12.45 Uhr ein Grenzer auf dem Brocken unter Druck der Tausenden Wanderer das Tor öffnete. „Die Menge jubelte und stürmte den Gipfel. Es gab kein Halten mehr.“ Dieser Moment, so der Blankenburger weiter, habe den Brocken deutschlandweit zum Symbol der Deutschen Einheit gemacht.

Der erste vereinte Verein war der Harzklub, den es von 1945 bis zum Mauerfall nur noch in Niedersachsen gab, weil er zu DDR-Zeiten verboten war. Heute steht der 1886 gegründete Harzklub mit seinen 87 Zweigvereinen und etwa 13.000 Mitgliedern vor allem für die Entwicklung des Wandertourismus. „Und das schon recht erfolgreich“, lobte Dumeier. Musikalisch begleitet wurde die Festveranstaltung von der Harzklub-Blaskapelle Hannover und der Jodlergruppe von Marina Hein vom Zweigverein Ildehausen.