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Harz Rübeland tritt bei Wechselplan auf Bremse

Soll Rübeland nach Blankenburg wechseln? Dieses Begehren will die Freie Wählergemeinschaft nicht vergessen, aber zunächst andere Wege gehen.

Von Karoline Klimek 22.09.2020, 01:01

Rübeland l Der Wunsch der Freien Wählergemeinschaft Höhlenort Rübeland (FW-Hö-Rü), den Oberharzer Ortsteil an Blankenburg anzuschließen, hat Anfang September für reichlich Diskussionen gesorgt. Auf den Vorstoß folgte die Ernüchterung: Allein für das Bürgerbegehren als Startvoraussetzung benötigen die Initiatoren rund 950 Unterstützerunterschriften von Wahlberechtigten aus der Oberharz-Stadt. Am Wochenende traf sich die Wählergemeinschaft, um über weitere Schritte zu beraten. Das Ergebnis: Sie bleiben am Ball, wollen sich aber gleichzeitig etwas zurücknehmen.

„Wir haben erstmal alles zurückgefahren. Bei uns herrscht dazu Funkstille“, erklärt Dietmar Wiekert, Rübelands Ortsbürgermeister und Sprecher der FW-Hö-Rü, auf Nachfrage. Eine Unterschriftensammlung wird es nach aktuellem Stand also nicht geben. Zumindest noch nicht. Denn ganz so still soll es um die Ini­tiatoren dann doch nicht werden.

„Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir zunächst ein Treffen mit den Ortsbürgermeistern machen wollen. Ich habe sie bereits alle angeschrieben“, sagt Dietmar Wiekert. „Wir wollen schauen, ob wir untereinander was hinbekommen – ohne die Verwaltung, nur wir.“ Er sei gespannt, was seine Amtskollegen zu dem Vorstoß sagen.

Doch dies sei nicht der vordergründige Anlass für die Zusammenkunft. „Ich möchte gern schauen, was wir gemeinsam bewegen können. Wir wollen uns nicht gegenseitig die paar Kröten wegnehmen, die wir haben“, lenkt er ein. Sein Bestreben: Bei einer Tour durch die Oberharz-Stadt die Problemstellen aller Orte ansehen und dann entscheiden, welche die wichtigsten sind. Das solle dann der Verwaltung mitgegeben werden. Eine Baustelle nach der anderen soll seiner Meinung nach angegangen werden. „Nicht immer dieses Flickwerk. So kommt keiner vorwärts“, macht Wiekert seinem Unmut Luft.

Die in seinen Augen mangelnde Verkehrssicherheit war es auch, die ihn und seine Mitstreiter überhaupt erst auf die Idee gebracht haben, mit Rübeland die Oberharz-Stadt zu verlassen. „Wir wollen, dass unsere Leute sicher auf den Brücken und Straßen unterwegs sein können. Doch die Verwaltung versteckt sich immer dahinter, dass sie kein Geld hat“, bemängelt er.

Das sehe nicht nur er so. Nach eigenen Angaben hat er sehr viel positive Resonanz auf den Vorstoß bekommen, sich der Stadt Blankenburg anzuschließen. „Mir haben viele Menschen gesagt, dass wir die 1000 Unterschriften mit Muss zusammenbekommen würden“, so Wiekert. Er wolle deshalb weiterhin das Gespräch mit Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) suchen. Ein Termin könne kurzfristig anstehen.

Forcieren wolle die Wählergemeinschaft dennoch nichts. „Aber bei uns herrscht Konsens, dass wir erstmal alle wachgerüttelt haben. Wir müssen doch was tun in der Oberharz-Stadt“, meint Dietmar Wiekert. „Der Warnschuss an die Landesregierung ist raus. Jetzt hoffe ich, dass wir dazu eine Rückmeldung bekommen.“