Weihnachten Das Geschäft mit dem Baum
Dominik Kersting und Fritz Schrimpe verkaufen Weihnachtsbäume in Wernigerode und geben einen Einblick in ihr Metier.
Wernigerode l Ein prächtig geschmückter Weihnachtsbaum gehört zum Fest, individuelle Vorstellungen und Wünsche spielen beim Kauf eine wichtige Rolle. Das bestätigt Fritz Schrimpe, der in Wernigerode vor dem Eingang des Real-Marktes eine große Auswahl an Blaufichten und Normanntannen anbietet. „Die Wünsche richten sich immer nach den Wohnmöglichkeiten. Am beliebtesten sind 1,50 Meter große Bäume“, berichtet Schrimpe. „Viele achten darauf, dass die Bäume dicht und schlank sind.“
Seine Tannen und Fichten stammen von einer Plantage in Brandenburg, von der aus auch andere Orte in Sachsen-Anhalt mit frisch geschlagenen Weihnachtsbäumen beliefert werden. Diese Frische sei das Besondere, sagt Schrimpe. „Vielerorts werden importierte Bäume aus Nordeuropa verkauft. Man weiß nicht, wann die geschlagen wurden und wie lange sie schon unterwegs waren.“ Fritz Schrimpe erhalte bis Weihnachten regelmäßig neue Lieferungen frisch geschlagener Bäume. „Im Gegensatz zu Bäumen aus anderen Ländern ist der Transportweg von unserer Plantage kurz“, betont er.
Wer einen Weihnachtsbaum selbst aussuchen und schlagen möchte, sollte bedenken, dass der Baum anschließend nicht sofort ins warme Wohnzimmer gestellt wird. „Frisch geschlagen, braucht der Baum ein paar Tage, um sich zu akklimatisieren“, sagt Fritz Schrimpe. Damit er sich zuhause noch lange hält, gebe es zahlreiche Tricks. „Die meisten stellen ihn erstmal ins Wasser“, sagt der Verkäufer. Das sei vollkommen richtig. „Innerhalb von 14 Tagen schluckt der Baum schon mal bis zu zwei Liter Wasser“, so Schrimpe.
Dominik Kersting, der am Wernigeröder Harzpark Weihnachtsbäume verkauft, hat weitere Tipps parat. „Am besten nimmt man den Baum zuhause zunächst aus dem Netz und stellt ihn in den Keller“, rät er. „Außerdem sollte man direkt nach dem Kauf eine kleine Scheibe vom Stamm abschneiden, da das Ende meist verharzt ist.“
An Kerstings großem Verkaufsstand stehen zahlreiche ein bis drei Meter hohe Weihnachtsbäume zur Auswahl, deren Preisspanne von 15 bis 50 Euro reicht. Alles Nordmanntannen aus dem Sauerland. Diese Sorte sei der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. „Nordmanntannen sind so beliebt, weil die Nadeln kaum stechen und nicht so schnell austrocknen“, sagt der Experte. „Es lohnt sich kaum noch Fichten anzubauen, weil sie als Weihnachtsbaum seltener nachgefragt werden.“
Auch für Kerstings Stand gebe es regelmäßig Nachschub an Tannen, die alle im Dezember frisch geschlagen sind. Bisher habe der Sauerländer schon einige dieser Exemplare verkauft. „Aber meist geht es erst in der Woche kurz vor Weihnachten richtig los“, berichtet er. Dann zeigt ihm die hohe Nachfrage jedes Jahr aufs Neue, dass die meisten Käufer in ihrem Wohnzimmer zum Fest eben doch einen natürlichen Weihnachtsbaum haben wollen und kein künstliches Exemplar. Für ihn haben Plastikbäume eine klare Außenseiterrolle: „Bei einem unechten Baum gibt man einmal viel Geld aus und hat dann aber jedes Jahr denselben Baum zuhause stehen. Ein natürlicher Baum ist individuell. Und den besonderen Geruch hat auch nur eine echte Tanne“. Das Raumklima werde zudem durch einen Weihnachtbaum als Sauerstoffproduzent positiv beeinflusst.
Noch bis zum 23. Dezember können die Weihnachtsbäume bei den Verkäufern in Wernigerode von jeweils 9 bis 19 Uhr erworben werden.