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Köhlerfest im Harz Der Meiler schwelt in Hasselfelde: Was Leute an Köhlerei fasziniert

Das Köhlerfest in Hasselfelde konnte in diesem Jahr wieder an zwei Tagen (12. und 13. August) stattfinden. Neben dem traditionellen Anzünden des Meilers erwartete die Besucher ein volles Festprogramm.

Von Holger Hadinga Aktualisiert: 13.08.2023, 20:23
Hans Schattenberg (rechts) zündete unter Anleitung von Klaus Benze den Meiler an.
Hans Schattenberg (rechts) zündete unter Anleitung von Klaus Benze den Meiler an. Foto: Holger Hadinga

Hasselfelde - In Hasselfelde schwelt der Meiler wieder. Bereits zum 29. Mal wurde am Wochenende (12. und 13. August) das Köhlerfest am Stemberghaus gefeiert. Für die Besucher ein doppelter Grund zur Freude. Neben dem Anzünden des Meilers konnte das Fest in diesem Jahr nämlich wieder an zwei Tagen stattfinden.

Die Feier eröffnete am Sonnabend traditionsgemäß der Köhlerchor. Und wie es dazu üblich ist, sangen sie auch das Lied von der Köhlerliesel – die passenderweise mitten im Chor stand. Romy Schröder heißt die derzeitige Titelträgerin. Die 16-Jährige präsentiert den Köhlerverein bei seinen Veranstaltungen.

Köhlerliesel Romy Schröder und Vereinspräsident Peter Feldmer.
Köhlerliesel Romy Schröder und Vereinspräsident Peter Feldmer.
Foto: Holger Hadinga

Wie wichtig das jahrhundertealte Handwerk ist, bekräftigte Vereinspräsident Peter Feldmer. „Holzkohle und Bergbau waren bedeutsam für den Fortschritt der Menschheit. Daraus entstanden später zum Beispiel die Schmelzprozesse“, erklärte er, nachdem er die Gäste mit einem dreifachen „Gut Brand“ begrüßt hatte. Hier werde nicht nur das alte Traditionshandwerk fortgesetzt, die Gäste könnten den Köhlern bei ihrer Arbeit über die Schultern sehen. So erhalte man ein Bild von der Schwere dieser Tätigkeit.

Köhlerverein hat derzeit rund 100 Mitglieder

Der Harzer Köhlerverein hat derzeit rund 100 Mitglieder, die auch von außerhalb der Region stammen. Einer davon ist Klaus Benze aus Dolle (nördlich von Magdeburg). „Ich habe mir das Handwerk von meinem Vater abgeguckt und bin seit dem Jahr 2000 hier im Verein. Jedes Jahr komme ich nach Hasselfelde zum Fest“, sagte der 82-jährige Köhlermeister.

Ein Vereinsmitglied aus der Region ist hingegen Ulrike Lemmel aus Bad Harzburg. Sie kam über ihren Lebensgefährten zu diesem Hobby. „Ich mag die Arbeit mit und in der Natur - und finde die lange Geschichte dieses Handwerks mit seiner Hitzeerzeugung sehr faszinierend. So eine Tradition darf nicht aussterben. Außerdem gefällt mir der Verein“, erklärte sie.

Köhlermeister Klaus Benze war es dann, der Hans Schattenberg, Forstbetriebsleiter Ostharz, beim Anzünden des Meilers assistierte. Nach diesem Höhepunkt am Eröffnungstag wurde anschließend das Bierfass angestochen. Darum kümmerten sich Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) sowie Ronald Fiebelkorn (CDU), Bürgermeister der Stadt Oberharz am Brocken.

Alte Köhlergeräte vermitteln Eindruck von schwerer Arbeit

Auf dem Musikprogramm standen am Sonnabend und Sonntag unter anderem das Harzer Duo 90 Grad mit Covertiteln, Jodlermeister Andreas Knopf und der Musikverein Hasselfelder Jäger.

Außerdem gab es für die Besucher der Veranstaltung reichlich Gelegenheiten zum Einkaufen: Im Köhlerladen sowie an den Ständen konnten sie regionale Produkte erwerben. Die jüngsten Besucher hatten ihren Spaß auf Hüpfburg und Karussell.

Ebenso gab es eine kleine Zeitreise. Auf dem Vereinsgelände sind historische Geräte zu sehen. Diese vermitteln einen Eindruck, wie schwer es einst die Köhler bei ihrer Tätigkeit hatten.