Einblick in 80 Jahre Firmengeschichte

Wernigerode l Mit einem Blick in die 80-jährige Industriegeschichte des Standortes Schlachthofstraße 2 werden seit Kurzem die Mitarbeiter und Besucher der Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH in der Schlachthofstraße begrüßt.

Unter der Regie des ehemaligen Geschäftsführers Rainer Gillmann wird im neuen Foyer des Unternehmens die wechselvolle Historie beleuchtet. Angefangen von der Gründung der „Walter Eckold Vorrichtungs- und Lehrenbau“ im Jahr 1936 bis hin zur heutigen Firma als Teil der Schlote-Gruppe wird die Entwicklung des Standortes dokumentiert.Rainer Gillmann ist während seiner Recherchen auf viele interessante Dinge gestoßen. Ob die Geschehnisse im Vorfeld der Reparationszahlungen oder die Enteignung durch die sowjetische Militäradministration – ihm wurden viele spannende Begebenheiten mitgeteilt.

Aufmerksamer Gast der Eröffnung war Hartmut Eckold, der Sohn des Firmengründers Walter Eckold. Der heute über 80-Jährige ist kurz nach Kriegsende mit seiner Familie aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone geflüchtet. Er betrachtet Wernigerode aber bis heute als seine Heimat und erinnert sich gern an seine Kindheit zurück. Eckold leitete später Firmen in St. Andreasberg und der Schweiz und lebt mittlerweile mit seiner Frau in Haldenstein in der Schweiz.

Nach der Enteignung der Familie Eckold am 18. März 1948 wurde der Betrieb in das Volkseigentum überführt und war bis zum Ende der DDR als Getriebewerk Wernigerode ein Begriff. Anfangs wurden tausende Küchenherde produziert, später erfolgte die Spezialisierung auf Getriebe.

Heute ist die GAW ein wichtiger Zulieferer der Automobilindustrie, und feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Daran erinnerte der jetzige Werkleiter Joachim Senf.