Lebenswerk von Friederike Schubert-Ruthenberg gezeigt Eine Berlinerin im Harz

Von Günther Breutel und Andreas Bürkner 07.03.2013, 01:17

Ihr ganzes Leben lang hat Friederike Schubert-Ruthenberg aus Berlin gezeichnet und gemalt. Die Palette des Schaffens der 92-Jährigen kann nun im Elbingeröder Mutterhaus angeschaut werden.

Elbingerode l "Lebenskunst" hat die in Berlin wohnende Malerin und Grafikerin Friederike Schubert-Ruthenberg ihre Ausstellung im Elbingeröder Diakonissen-Mutterhaus "Neuvandsburg" genannt. Von Bleistiftzeichnungen über feingliedrige Grafiken bis hin zu Ölbildern reicht die Palette.

Mit vielen Arbeitstechniken, Stilrichtungen und Motiven hat sich die inzwischen 92-Jährige im Leben auseinandergesetzt. Ihre ausgewählten, 70 künstlerisch hochwertigen Werke bieten viel Raum für interessante Entdeckungen. Ob Ölbilder von Bulgarien-Reisen, ausdrucksstarke Portraits, feingliedrige Grafiken oder stilvolle Stillleben - die Werke sprechen die Menschen an.

"Jede Kleinigkeit in den ernsten Gesichtern ist hervorgehoben", bemerken Hannelore und Wolfgang Side aus Hasselfelde beim Betrachten von Bleistiftzeichnungen. Entstanden sind sie während der schweren Bombenangriffe auf Dresden. "Aus den Gesichtern der Krankenschwestern blickt das Leid, die Not und die Hoffnungslosigkeit."

Friederike Schubert entkam nur durch Glück dem Bombeninferno, berichtet ihre Tochter Friedegard Holmer, Gattin von Mutterhausdirektor Reinhard Holmer. Sie sorgte auch für die Ausstellung im Harz. Als Kind eines Künstlerehepaars bekam Friederike die Begabung in die Wiege gelegt, konnte sie durch den Krieg jedoch kaum entfalten. Nach dem Studium an mehreren Hochschulen wurde sie nach Kriegsende ¿Neulehrerin\'.

Ihr Talent fiel auf, als sie an einem Pflanzen- und Samenkatalog mitwirkte. Sie bekam Aufträge zum Gestalten von Gebäuden und gründete die Künstlergruppe "Buhne". Spuren des sachlichen Stils sind in ihren Bildern zu entdecken.

Bis heute nimmt sie das Leben positiv auf und kann deshalb immer so Schönes gestalten - eben "Lebenskunst".

Die Ausstellung von Friederike Schubert-Ruthenberg ist für jeden dienstags und donnerstags zwischen 15 bis 17 im Mutterhaus zugänglich, ebenso sonntags von 10.30 bis 12 Uhr, außer am kommenden Sonntag, 10. März (15 bis 17 Uhr).