Felder von Kurt Klamroth reichen bis an die Börnecker Flur Eine Kuh macht ,muh\' - aber viele Kühe machen Mühe
Westerhausen. Gleich hinter Börnecke beginnen die Felder vom Landwirtehepaar Christiane und Kurt Klamroth. Kürzlich luden sie zum Hoffest nach Westerhausen, um an die Übernahme am 25. Juli 1990 zu erinnern. "Doch das ist nur die halbe Wahrheit", sagt der ältere Bruder von Börneckes Ortsbürgermeister Rüdiger Klamroth. "Die Familientradition in der Landwirtschaft reicht nachweislich bis 1632 zurück."
Vor 21 Jahren habe Opas Erbe als Startkapital gedient, erinnern sich Klamroths, aber auch, dass "wir die Idee vom Urlaub auf dem Bauernhof schnell fallen gelassen haben." Statt dessen betrieben sie kontinuierliche Ackerwirtschaft. Auf 470 Hektar wachsen vor allem Getreide, Zuckerrüben und Raps. "Wegen der trockenen Sommer haben wir als zweites Standbein einen Kuhstall errichtet", sprechen sie von 100 Hektar Grünflächen für die artgerechte Tierhaltung.
Längst gibt es moderne Hallen, Maschinen und Lagerflächen, sowohl auf dem Hof im Ort als auch auf dem neuen an der Halberstädter Straße. In einer Präsentation veranschaulichte der Chef des Familienbetriebes die tägliche Arbeit. Die Tiere wollen gehegt und gepflegt werden, oder wie es Klamroth formuliert: "Eine Kuh macht ¿muh\', aber viele Kühe machen Mühe." Die Aufgaben erledigen nicht nur er und seine Gattin, inzwischen helfen mehrere Mitarbeiter - und die eigenen Kinder.
Sie wurden dazu nicht gedrängt, behaupten sie, sondern durch das Zuschauen kam das Interesse. Anne-Kathrin, die Älteste der drei Geschwister, promoviert in der Pflanzenzucht und lebt in Mecklenburg-Vorpommern. Der einzige Sohn und jüngstes Kind, Christopher, könnte einmal den elterlichen Hof übernehmen.
Auch Emmi hat ihr Studium abgeschlossen und soll ein neues Projekt angehen: Landwirtschaftliche Direktvermarktung. "Viele Produkte aus verschiedenen Bereichen, nicht nur wie bisher aus der Milchproduktion, sondern auch Rind- und Schweinefleisch oder Gemüse verkaufen", nennt sie die Ziele, "dazu Aktionen für Kunden, wie Hoffeste oder Hausschlachten." Nach Genehmigungen und Finanzierung könnte es 2012 losgehen, hoffen die Eltern, denn "langsam wollen wir uns zurückziehen und etwas von der Rente haben."