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Erweiterungspläne Harzdrenalin räumt mit Gerüchten auf

Die Harzdrenalin-Erweiterung an der Rappbodetalsperre stößt nicht nur auf Gegenliebe. Die Betreiber gehen gegen Grüchte in die Offensive.

Von Burkhard Falkner 30.12.2018, 00:01

Oberharzstadt l Während Besucher auch zum Jahreswechsel den Gang über die Hängebrücke an der Rappbodetalsperre genießen, feilen deren Betreiber, Maik und Stefan Berke aus Elbingerode, weiter an der Verwirklichung ihres Traums. Das einstimmige Votum des Stadtrates Oberharz für ihre Freizeitanlage Rappbodetalsperre gibt ihnen Rückenwind. Die Planung läuft. Zugleich kursieren auch Gerüchte.

„Ein Hauptirrtum ist die Behauptung, das gesamte Planungsgebiet von 4,9 Hektar werde bebaut“, erläutert Maik Berke. Dabei bleibe mehr als die Hälfte dieser Fläche grün. Rund 38 Prozent seien Wald, der nicht angerührt werde, gut 14 Prozent seien Wiese, die ebenfalls bleibe. Trotzdem werde für das Projekt ein großes Waldstück zwischen Rübeland und Hüttenrode aufgeforstet.

„Wir wollen unsere schöne Natur aufwerten, nicht zubauen“, versichern beide Brüder, und von der Vernichtung wertvollen Waldes, wie manche meinen, könne überhaupt keine Rede sein. Das zeigen auch die bisherigen Stellungnahmen von Fachleuten, die vom Stadtrat Oberharz als gute Hinweise, aber keine Hürden für das Projekt gewertet wurden.

Berkes selbst haben über 20 Gutachten in Auftrag gegeben (und bezahlt), um die Naturschutzvorgaben penibel einzuhalten. Untersucht wurden Fauna und Flora, die Trink-, Abwasser und Verkehrs- sowie Brandschutzsituation, das Verhalten von Fledermäusen, Vögeln und anderes mehr.

Das Projekt an der Rappbodetalsperre werde auch nicht aus dem Boden gestampft, so hieß es weiter, sondern soll Schritt für Schritt in den nächsten Jahren entstehen. „Wenn es bisher Beschwerden von den vielen tausend Besuchern gab, dann wegen der Parksituation“, sagt Stefan Berke.

Deshalb stehe die Entzerrung des Straßenverkehrs mit der Neugestaltung des Parkplatzes an erster Stelle. „Manche meinten, unser Projekt hätte gar nicht ohne mehr Parkplätze genehmigt werden dürfen“, berichtet Maik Berke, „dabei arbeiten wir mit den Kreisbehörden schon seit 2015 an der Lösung.“ Diese ziehe sich hin, weil baurechtliche Vorgaben zu beachten sind. Da habe niemand geschlafen, wie gesagt werde, sondern war einfach Baurecht einzuhalten. Gearbeitet worden sei an der Parksituation sogar lange vor dem Bau der Hängebrücke.

Vorgesehen ist nun, den jetzigen Parkplatz aufnahmefähiger zu machen, ihn um neue Parkflächen zu erweitern, Abbiegespuren einzurichten. Ein- sowie Ausfahrt zu den Stellflächen sollen dann nicht mehr beieinander liegen, sondern räumlich getrennt – damit An- und Abfahrt leichter und sicherer werden. Wenn die Planung weiter so gut laufe, könne der neue Parkplatz Ende 2019 fertig sein. „Das wäre ein Traum“, sagt Maik Berke.

Erst danach gehe es an die Gestaltung der Randbereiche und des Ideenpfades zur einer Aussichtsgelegenheit. Ob die ein Turm sein wird, wie manche schon sagen, ist offen. „Es gibt ja auch andere Möglichkeiten für eine gute Aussicht“, hält sich Maik Berke bedeckt.

Erst wenn diese Vorhaben im Interesse von Natur und Besuchern geschafft seien, werde an den Bau von Restaurant und Berherbergungsmöglichkeiten gedacht. „Keine Großgastronomie, sondern alles angepasst an die schöne Natur“, stellt Maik Berke klar. „Es geht uns doch nicht darum, immer noch mehr Leute herzulocken, es geht um Qualität und Verstetigung eines guten Niveaus für die Zukunft“, sind sich die Brüder einig. Rund eine Million Euro wollen die Elbingeröder jedes Jahr bis 2021, dann wird Harzdrenalin zehn Jahre, für die Freizeitanlage Rappbodetalsperre investieren. Alles ohne Fördermittel, wie Maik und Stefan Berke bekräftigen und so mit einer weiteren Falschbehauptung aufräumen.