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Fashion Week Gute Kritiken für Designerin aus Nordharz

Viel Applaus und gute Kritiken hat es für die Langelner Nachwuchs-Designerin Vanessa Werner auf der Fashion Week in Berlin gegeben.

Von Jörg Niemann 21.01.2019, 00:01

Langeln/Berlin l Insider bezeichneten sie als die längste Modenschau in der Geschichte der Berliner Fashion Week. Und sie dürften damit Recht haben, denn der Eröffnungsabend der bekannten Modemesse wurde eine zweistündige Präsentation, bei der unter dem Titel „Neo Fashion“ die besten Studenten von vier deutschen Design-Hochschulen ihre Abschlussarbeiten vorstellten. Für gewöhnlich ist die Show einzelner Designer nach einer halben Stunde erledigt.

In diesem illustren Kreis war mit Vanessa Werner aus Langeln auch eine junge Nordharzerin. Sie hatte zunächst bei Starfrisör Udo Walz Frisörin gelernt, dann ihr Abitur nachgeholt und in Berlin Design studiert. Dieses Studium beendete sie mit einer Modekollektion, die es jetzt bis auf den Laufsteg der bekanntesten deutschen Modemesse schaffte.

44 Talente aus ganz Deutschland zeigten in der vergangenen Woche im Berliner Umspannwerk ihre Erstlings-Arbeiten. Diese reichten von avantgardistischer Mode über ökologisches Design bis hin zum hippen Berlinstyle. Die Show begann mit Arbeiten von jungen Designern aus Bremen und Bielefeld, wurde von Absolventen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg fortgesetzt und endete mit den 20 Absolventen der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft, zu denen auch Vanessa Werner zählt. Während bei den Nicht-Berlinern viel experimentiert wurde, zeigten von den Absolventen der Hauptstadt-Schule vorwiegend tragbare Mode, die nicht minder kreativ war.

Zu den etwa 450 Zuschauern im Umspannwerk Berlin gehörte auch ein Großteil der Familie von Vanessa. Vor allem Vanessas Mutter Britt wollte sich die erste Schau ihrer Tochter nicht entgehen lassen, denn sie hatte fleißig bei Näh-und Stickarbeiten mitgearbeitet.

Die Zuschauer bedachten die Kollektionen der jungen Designer mit viel Applaus und für Vanessa Werner gab es sogar die erste namentliche Kritik in einem angesehenen Mode-Medium. Das englischsprachige „Sleek Magazine“ kommentierte zur Neo-Fashion: „Im Kontrast dazu zeigte Vanessa Werner klar vollendete Kleidungsstücke, die uns daran erinnern ließen, dass es trotz all der Protesterklärungen in Berlin immer noch Platz für Schönheit gibt.“ Hintergrund dieser Aussage war der Fakt, dass viele der jungen Designer der Eröffnungsshow in Berlin ihre Entwürfe mit teils politischen Statements verknüpft hatten.

Nach der Aufregung und der arbeitsreichen Zeit vor der Fashion Week kann Vanessa Werner jetzt ein wenig durchatmen. Sie nutzt die Zeit, um durchzuschnaufen, Angebote zu sichten und ihrerseits Bewerbungen zu schreiben. Denn noch hat sie sich nicht festgelegt, wohin sie ihre weitere berufliche Entwicklung führt. In einem ist sie sich allerdings sicher – es soll die Welt der Mode bleiben. Und deshalb kann es durchaus sein, dass der Premierenauftritt der jungen Designerin aus Langeln auf der Fashion Week nicht der letzte mit eigenen Entwürfen gewesen sein muss.