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Feriendorf Nicht nur der Name bleibt

Investoren wollen an die Geschichte des einstigen Schierker Nobelhotels "Heinrich Heine" erinnern.

Von Ivonne Sielaff 30.06.2016, 01:01

Schierke l Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags mit der Stadt, dem Abriss des Hotels „Heinrich Heine“ und dem entsprechenden Stadtratsbeschluss sind die Weichen für ein neues Feriendorf in Schierke gestellt. Für 13,5 Millionen Euro baut die Heinrich Heine Resort GmbH 38 Ferienhäuser mit 180 Betten, dazu Gastronomie und Versorgungsgebäude.

Er sei von Anfang an in den Standort verliebt gewesen, sagte Frank Wodsack, Sprecher der Investorengruppe, bei der Vertragsunterzeichnung in Schierke. Leider habe sich schnell herausgestellt, dass das einstige Nobelhotel nicht zu retten sei. „Alle Versuche, es zu erhalten, wären mindestens zehn Jahre zu spät“, so Wodsack. Wichtig sei den Investoren, die Verbundenheit zur Historie des Standortes und die Verwurzelung im Ort zu erhalten. „Es ist nicht nur der Name ‚Heinrich Heine‘, der bleibt.“ So sollen in das Feriendorf architektonische Elemente des Harzer Baustils einfließen. Gern sei man bei den Planungen auf Wünsche wie rote Ziegeldächer und farbige Fassadengestaltung aus dem Schierker Ortschaftsrat und dem Wernigeröder Stadtrat eingegangen.

Im neuen Feriendorf werde die Geschichte des legendären „Heines“ präsent sein. „Wir werden versuchen, einige Sockelsteine des alten Gebäudes zu bewahren“, so Frank Wodsack. Die Wandgemälde von Bert Heller in der einst beliebten Tanzbar „Dachsbau“ konnten leider nicht gerettet werden. „Aber wir bemühen uns um Reproduktionen.“ Diese und zudem alte Fotos und Erinnerungsstücke an das „Heine“ sollen dauerhaft auf dem Gelände der Ferienanlage ausgestellt werden. Auch das Schicksal der Heine-Kinder sei den Investoren bekannt. 120 Babys kamen während des Zweiten Weltkrieges in dem Hotel zur Welt, das zu der Zeit als Lazarett genutzt wurde. Im vergangenen Jahr trafen sich diese „Kinder“ erstmals in dem Brockenort, mit dem sie sich ihr Leben lang verbunden fühlen. „Auch für sie wollen wir hier etwas bewahren“, so Wodsack.

Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) wünschte den Investoren gutes Gelingen. Die Erschließungsarbeiten auf dem Gelände sollen im September beginnen. Die Eröffnung des Feriendorfes ist für Herbst 2017 geplant.