1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Festival der Ampeln – von Wellen aus Liguster umahmt

"Höfe halten Hof" bei Familie Raeder in Silstedt Festival der Ampeln – von Wellen aus Liguster umahmt

Von Ingmar Mehlhose 12.10.2010, 06:17

Die fünfte Runde der Gemeinschaftsaktion "Höfe halten Hof" von Harzsparkasse, Volksstimme, Gartenamt der Stadt und des Fördervereins Wernigeröder Gärten neigt sich ihrem Ende entgegen. Ein besonders schönes Fleckchen findet sich bei Familie Raeder im Ortsteil Silstedt.

Silstedt. Bereits von außen fällt der Hof von Rita, Klaus und Daniel Raeder im Sil-stedter Eichenweg 13 sofort auf. Ihre Ligusterhecke ist nicht einfach nur gerade geschnitten, sondern in sanften Wellen gestutzt. Ein Werk, auf das die Familie sichtlich stolz ist. Dafür wurde eigens eine Schablone aus einem Brett herausgeschnitten, erläutert Familienvater Klaus Raeder.

Buchsbäume in Kugelform, dazwischen Ringelblumen, Riesensteinbrech, Fette Henne, Herbstzeitlose und vieles andere mehr. "Das ist ein toller Flor", lobt Frank Schmidt das Ensemble. Das Jury-Mitglied für die Gemeinschaftsaktion "Höfe halten Hof" zeigt sich geradezu begeistert. Schmidt: "Wir staunen!"

Die Geldbearbeiterin bei einer Halberstädter Firma und ihr Gatte, Elektromeister im Ruhestand, geben diese Anerkennung aber sogleich weiter an Sohn Daniel. Der 36-Jährige ist vom Fach und betreibt in Wernigerode eine eigene Firma. Rita Raeder: "Er hat sehr viel Geschmack."

Diesen beweist der Junior gärtnerisch wahrlich in jeder Beziehung. Sei es bei dem wahren Festival prächtiger Blumenampeln mit Fuchsien, Husarenköpfchen und Fleißigen Lieschen. Darüber prangen Geranien in den Tönen rosa und rot. Auch außergewöhnliche Schalen für die blühende Pracht, wie beispielsweise das Unterteil eines historischen Ofens dürfen nicht fehlen.

Rita Raeder: "Wir pflanzen immer alles neu. Unser Keller ist zu warm." Dabei achtet die Familie, zu der übrigens noch Zwergrauhaardackel Odo von Ivanhoe (11) gehört, auf Abwechslung. Die 59-Jährige und ihr Gatte (61) sind sich einig: "Wir probieren immer mal was Neues aus."

"Hier kann man nichts empfehlen"

Frank Schmidt gesteht: "Hier kann man nichts empfehlen. Alles ist in Ordnung." Die Farbe der Kübel passt harmonisch zu den Gewächsen. Das Tränende Herz zum Beispiel blüht bereits zum zweiten Mal, weil es rechtzeitig weit genug heruntergeschnitten wurde. Schön ist laut Wernigerodes Gartenamtsleiter zudem, die Bewahrung von Zeugnissen aus der landwirtschaftlich geprägten Vergangenheit des Dorfes. So kündet unter anderem an einer Hauswand ein Haken davon, dass sich dort einst der Schweinestall befunden hatte.

Wenn es überhaupt etwas gibt, was der Juror vermisst, dann ist es auf dem Gelände noch ein Baum als Sichtschutz zum Nachbargrundstück . Eine Anregung, die Familie Raeder sicherlich im Hinterkopf behalten wird. Der Weg auf ihrem Refugium soll demnächst verlegt werden.