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Feuerstein-Arena Planer soll für Baupfusch in Schierke zahlen

Die Junge Union Wernigerode hat die Schierker Feuerstein-Arena besichtigt. Nun stellt sie Forderungen an die Stadtverwaltung.

Von Regina Urbat 07.12.2018, 00:01

Wernigerode l Explodierende Kosten, ungläubige Bürger, hoffnungsvolle Ortsbewohner und skeptische Stadträte. Die Schierker Feuerstein-Arena hat sich als polarisierendes Symbol für die ehrgeizige Realisierung des Gesamtprojektes Schierke entwickelt und steht im Dezember 2018, ein Jahr nach der Eröffnung, für die eingeschlagene Richtung sowie den anvisierten Umsetzungserfolg in dem Wernigeröder Ortsteil. Grund genug für die Junge Union, sich selbst ein Bild zu machen und Bilanz zu ziehen.

Diese ist aus Sicht der jungen Christdemokraten mit Roger Laube als Vorsitzendem an der Spitze ernüchternd. Wie er mitteilt, sei die Fertigstellung der Arena zum anvisierten Zeitpunkt im Dezember 2017 nicht vollends realisiert. Kabel schauten aus der Wand, Gehwegplatten im Außenbereich waren locker, Schnee rutschte vom Dach und verursachte Schäden bei den Gewerbetreibenden. Die Mängel an der Dachmembran sind bis heute nicht behoben. So fordert die Junge Union die Stadtverwaltung dazu auf, die Planer für die bisher entstandenen Schäden zur Verantwortung zu ziehen. „Die Mängel dürfen nicht auf Kosten der Steuerzahler gehen“, so Roger Laube.

Auf Volksstimme-Nachfrage beim verantwortlichen Mitarbeiter im Rathaus, Andreas Meling, teilte dieser mit, dass die Membran bislang nur die Hälfte der Sollspannung erreicht habe. Dieser Mangel sei angezeigt, die Abnahme des Daches zudem noch nicht erfolgt. „Die Ursache liegt nicht in der Dachkonstruktion, sondern in der Membran“, so Meling. Eine Beseitigung durch den Errichter soll nach der Wintersaison erfolgen. „Nach Aussagen der Statiker ist die Membran trotz des Mangels gebrauchstauglich“, fügte Meling hinzu. Alle anderen Handwerkerleistungen seien bis auf Dachdecker-Restarbeiten erledigt.

Die Entscheidung, ob Planungsmängel vorliegen, die eine Schadenersatzforderung gegenüber der Planungs-ARGE rechtfertigen und wie diese etwaigen Forderungen durchgesetzt werden können, müsse laut Meling fachlich durch Juristen geklärt werden.

Eine weitere Forderung der Jungen Union sei die Transparenz in Fragen der Wirtschaftlichkeit, „damit der Ist-Stand neu bewertet werden kann“. Zudem sei ein Lerneffekt im Rathaus wünschenswert, „der sich auf die weiteren kostenintensiven Projekte in Schierke auswirkt“, so Michael Reichel, Chef der Jungen Union Wernigerode.

Eine Auswertung des ersten Geschäftsjahres der Arena könne laut Andreas Meling, erst mit dem Jahresabschluss erfolgen. Dann seien alle Erlöse und alle Aufwendungen gebucht. Was den Lerneffekt betrifft, machte der verantwortliche Leiter für die Arena deutlich: „Der Winterbetrieb ist rentabel und bietet ein Alleinstellungsmerkmal, das von den Gästen anerkannt wird.“ Hier gebe es höchstens Optimierungsbedarf, aber keine grundsätzlichen Änderungsbedarfe.

Für den Sommer werden Angebote benötigt. Deshalb findet am Mittwoch, 12. Dezember, ein öffentlicher Workshop im Schierker Rathaus statt. „Wir wollen gemeinsam Ideen erarbeiten, um die Sommerangebote zu stärken und eine bessere Erlössituation zu erreichen“, so Meling. Herzlich eingeladen seien alle Interessenten, Beginn ist um 17 Uhr.