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Fördergeld Neue Pläne für Veckenstedter Kita

Im Nordharz gibt es Überlegungen, von der energetischen Sanierung des Hauses 1 der Veckenstedter Kindertagesstätte zurückzutreten.

Von Jörg Niemann 16.05.2018, 01:01

Veckenstedt l Die Gemeinde Nordharz will einen STARK-III-Fördergeldbescheid über eine knappe halbe Million Euro an das Land Sachsen-Anhalt zurückgeben. So sieht es ein Beschlussentwurf vor, über den der Gemeinderat in der kommenden Woche befinden soll.

Hintergrund ist, dass die vom Fördergeld geplante energetische Sanierung des Hauses I der Kindertagesstätte Veckenstedt nach Ansicht der Verwaltung unnütz ausgegebenes Geld wäre. Deren Argumentation basiert auf einer Bevölkerungsprognose, die perspektivisch davon ausgeht, dass die Zahl der Kinder in

Veckenstedt sich weiterhin positiv entwickelt. In den vergangenen Jahren hatte dies zur Folge, dass immer mehr Bereiche der Kindertagesstätte in das Haus II, die alte Schule, ausgelagert werden mussten. Vor dem Hintergrund des dauerhaften Bedarfs hat es sich für die Verwaltung als sinnvoll erwiesen, die gesamte Kindertagesstätte in das Haus II umziehen zu lassen. „Dazu wäre der Umbau einer weiteren, bislang von örtlichen Vereinen genutzten Etage nötig. Die Vereine könnten aber mit geringem Aufwand in das Obergeschoss ziehen. Für den Betrieb der Tagesstätte wäre dies das Sinnvollste“, sagte Bürgermeister Gerald Fröhlich (parteilos). Auch wirtschaftlich sei dies auf Dauer die geeignetste Variante. Für den Umbau wäre das Beantragen von Fördergeld aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ beim Landkreis Harz möglich, heißt es in einem weiteren Punkt des Beschlussentwurfs für die Gemeinderäte.

„Die energetische Sanierung des Hauses I hätte etwa mehr als 600.000 Euro gekostet und eine neue Heizung, neue Fenster und eine Fassadendämmung gebracht. Die eigentlichen Probleme des Alltags mit der Unterbringung in zwei Häusern hatte diese Sanierung nicht wirklich gelöst. Es wäre letztlich nicht die optimalste Geldausgabe gewesen“, argumentiert Fröhlich

Nicht Bestandteil des Beschlussentwurfes sind weitere Überlegungen Fröhlichs, die oberen Etagen des Gebäudes zu vermarkten oder dass später die komplette Gemeindeverwaltung in die alte Schule umziehen könnte. Die jetzige Lösung mit zwei getrennt liegenden Immobilien ist ebenfalls kompliziert. Und mittels eines Fahrstuhls ließe sich auch die Forderung nach Barrierefreiheit lösen.

„So eine Rückgabe von Fördergeld ist nicht alltäglich. Aber ich hoffe, dass man im Land erkennt, dass auch wir an der Basis gewillt sind, sorgsam mit Fördergeld umzugehen und keine unnützen Ausgaben wollen“, schließt Fröhlich.