Internationales Symposium zu dem Urtier plant auch Abstecher nach Rübeland Ganz ohne Grusel dem Höhlenbär auf der Spur
Der Höhlenort ist nicht nur für Urlauber von großem Interesse, sondern auch für Wissenschaftler. Im Rahmen des 17. "International Cave Bear Symposium" besuchen Experten nächste Woche Rübeland, um den Spuren der Höhlenbären nachzugehen.
Rübeland. Es gibt ihn als Logo, als Bildnis, Maskottchen oder Skelett, den Rübeländer Höhlenbären. Nun wird er Gegenstand moderner wissenschaftlicher Betrachtungen.
Veranstaltet vom Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim sowie dem Naturhistorischen Museum Braunschweig und der Gesellschaft "Unicornu fossile" Osterode treffen sich Höhlenbär-Experten aus aller Welt vom 15. bis 18. September in Herzberg/Scharzfeld.
Die etwa 40 Teilnehmer aus ganz Europa kommen dabei erstmals im Harz zusammen, um die mittlerweile international berühmten Harzer Höhlenbärfundstellen kennenzulernen. Tagungen gab es in den letzten Jahren schon in Österreich, Italien, Slowakei, Schweiz oder Griechenland. In Deutschland, das den Experten als "wissenschaftliches Geburtsland" des Höhlenbären gilt, wie betont wird, waren bisher die Schwäbische und die Fränkische Alb Zielorte. Nun ist es der Harz mit der Einhornhöhle bei Scharzfeld und – als Abstecher von dort – mit den Höhlen in Rübeland.
In Rübeland wurden schon im Mittelalter Knochenreste von Höhlenbären gefunden, sie waren im 18. Jahrhundert sogar als "gegrabenes Einhorn" und Arzneimittel bekannt, bevor im 19. Jahrhundert wissenschaftliche Grabungen folgten.
Heute sind sowohl in der Baumannshöhle als auch in der Hermannshöhle Nachbildungen der Skelette jener imposanten Höhlenbewohner zu sehen und ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Ein Höhlenbär aber wird seit Monaten vermisst – die steinerne Figur in Ortsmitte.
"Steinbär" bleibt weiter in der Warteschleife
Der "Steinbär" als Wahrzeichen Rübelands wartet weiter auf die Reparatur. Sobald die Sanierung der Straßenkreuzung und Brücke in Angriff genommen werden kann, soll auch der alte Bär wieder auf seine Klippe. Derzeit seien für die Straßensanierung noch Grundstücksfragen zu regeln, hieß es bei der Stadtverwaltung, 2012 soll möglichst mit den Bauarbeiten begonnen werden. Zeitgleich werde geprüft, teilte der Tourismusbetrieb auf Nachfrage mit, wie der Steinbär am besten wieder herzustellen ist. Neben der Stabilisierung durch einen Stahlkern vertikal durch die Figur ist eine Nachbildung in leichterer Form im Gespräch. Die Kosten dafür werden noch geprüft. Vor 2012/2013 sei mit diesem Rübeländer Höhlenbären daher nicht zu rechnen.