Danstedt: weiterer Bauabschnitt der Kirchturmsanierung abgeschlossen Goldene Bekrönung für St. Udalrici
Danstedt. Mit einwöchiger Verspätung wurde gestern dem Danstedter Kirchturm feierlich die goldene Kugel sowie die ebenfalls sanierte Wetterfahne wieder aufgesetzt. Die Bekrönung oder auch Turmzier wollten sich zahlreiche Schaulustige keinesfalls entgehen lassen. Immerhin ist dies ein seltenes Ereignis, wie es nur alle 80 oder gar 100 Jahre wiederholt werden muss. Ein derart historischer Augenblick darf dann auch schon einmal mit Sekt begossen werden.
Dabei wurden die Danstedter ein weiteres Mal gehörig auf die Folter gespannt. Erst war die goldene Kugel nicht rechtzeitig fertig geworden, wodurch sich die feierliche Zeremonie um genau eine Woche verzögert hatte. Dann war selbst der gestrige 8 Uhr-Termin um weitere zwei Stunden verschoben worden. Ein Umstand, den Petrus sehr wohl im Auge zu haben schien. Reichte doch diese weitere Verzögerung gerade so aus, den dichten Nebel aufzulösen und die goldene Kugel im gleißenden Sonnenlicht weithin sichtbar glänzen zu lassen.
Exakt seit 10.15 Uhr ist St. Udalrici (frühes 16. Jahrhundert) also wieder komplett. Der obere Teil des Baugerüstes ist schon bis zur Traufe demontiert. Ab sofort und noch etwa bis zum Sommer 2011 steht nun in einem letzten Bauabschnitt die aufwändige Turmsanierung an. Der Halberstädter Architekt und gleichzeitige Projektant Dr. Volker Lind: "Für mich ist diese Bekrönung irgendwie auch eine Krönung der bisherigen Arbeit." Immerhin läuft diese bereits seit 2004. Aber bereits damals war absehbar, dass der Kirchturm dringend saniert werden musste. Trotzdem vergingen seither noch einmal weitere sechs Jahre, bis das Geld dafür da war.
"Ohne Sanierung wäre er sicher eingestürzt"
Am Turmschaft müssen während der nächsten Monate sogar einzelne Mauerbereiche herausgenommen und ersetzt werden. Danach wird er neu verputzt: "Hätte man die nächsten drei Jahre nichts getan, wäre der Turm sicher eingestürzt". Der Architekt spricht von mangelnder Baupflege über Jahrzehnte infolge des permanenten Eindringens des Wassers. Danstedts Kirchturm hätte eigentlich schon vor Jahrzehnten verputzt werden müssen.
In der in die Kugel eingelassenen Schatulle befinden sich seit gestern lediglich noch die Original-Münzen, die durch Inflationsgeldscheine sowie DDR-Mark und einige Euros ergänzt wurden.
Die wertvollen historischen Dokumente wurden mit Daten der Ortsgeschichte seit 1985 aktualisiert. In der Schatulle befinden sich aber nur noch die Kopien. Sämtliche Originale wurden restauriert und gesichert.