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Stadtwerke Wernigerode senken per Januar den Strompreis / Geschäftsführer Stoikow : "Haben immer gesagt, wir geben den Vorteil weiter

Von Tom Koch 25.11.2009, 04:52

Wernigerode. Zum ersten Mal seit sieben Jahren senken die Wernigeröder Stadtwerke ihre Strompreise. Um durchschnittlich 1, 5 Prozent werde ab 1. Januar der Energiebezug von dem kommunalen Versorger billiger, erklärte Geschäftsführer Wenzislaw Stoikow gegenüber der Volksstimme. Und das in Zeiten, in denen selbst große deutsche Energiekonzerne ( erneut ) Verteuerungen ankündigen : Vattenfall oder EnBW beispielsweise mit Preisaufwüchsen von vier bis zu neun Prozent.

Grund für diese Harzer Eigenart ist, dass die Stadtwerke bereits die komplette Strommenge für das Folgejahr eingekauft haben. Und das zu günstigeren Konditionen als bislang, darum jetzt die Tarifsenkung für 2010. Stoikow : " Wir haben immer gesagt, so wie sich die Preise am Markt ändern, werden wir darauf reagieren. Den Vorteil jetzt geben wir gern an unsere Kunden weiter. "

Obwohl, die Preissenkung fällt wegen einer deutlich gestiegenen ( Zwangs- ) Abgabe zur Förderung erneuerbarer Energien ( von 1, 2 auf zwei Cent ) geringer aus, als im Herbst gehofft. Weniger die tatsächliche Ersparnis vielmehr die Botschaft sei für Stoikow das Entscheidende : " Wir sind ein verlässlicher Partner. "

Stadtwerke-Vertriebschef

Steffen Meinecke nennt die Preisdetails : Demnach werde der Preis für eine Kilowattstunde ( kWh ) für Privatkunden um 35 Cent und für Gewerbekunden um 24 Cent gesenkt. Das ergebe für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2000 kWh die besagte symbolische Ersparnis von sieben Euro ; ein Gewerbekunde, der 10 000 kWh verbraucht, zahlt im Jahr dafür 24 Euro weniger.

Übrigens, weder Wirtschaftskrise noch ökologisches Bewusstsein haben ( bislang ) Auswirkungen auf den privaten Stromkonsum. Seit Jahren sei der Verbrauch mit rund 55 Millionen Kilowattstunden stabil. Immer sparsameren Geräten stehe wohl der Trend zum Zweit-Kühlschrank, zum Dritt-Fernseher … entgegen. Anders hingegen die Situation bei den Industriekunden : In den " Boom " -Jahren belieferten die Stadtwerke die starke heimische Industrie mit 230 Millionen Kilowattstunden, jetzt sind es 30 Millionen weniger.

" Der klugen Unternehmensstrategie und einer erfolgreichen Geschäftsleitung haben wir diese erfreuliche Nachricht zu verdanken ", sagte Aufsichtsratschef Peter Gaffert der Harzer Volksstimme. Wernigerodes Oberbürgermeister erinnerte zudem daran, dass der städtische Energieversorger bereits im Oktober seinen Erdgaspreis senken konnte.