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Handball Halberstadt besiegt Wernigerode

Mit einer 23:28-Heimniederlage im Harzderby gegen den bereits feststehenden Staffelsieger HT Halberstadt hat der HVW die Saison beendet.

Von Ingolf Geßler 14.05.2019, 07:19

Halberstadt l Knapp 350 Zuschauern waren in die Zindelhalle gekommen und verliehen dem Topspiel zum Abschluss der Saison einen würdigen Rahmen. Für die Hausherren ging es – abhängig vom Spielausgang der Tabellennachbarn – um die Plätze drei bis fünf in der Abschlusstabelle. Scheinbar war der Druck für die Kaufmann-Sieben zu groß, von Beginn an bestimmte Halberstadt das Geschehen. Die Gastgeber konnten in keiner Zeit an die starken Leistungen der Rückrunde anknüpfen und gerieten schnell mit 1:6 in Rückstand.

Nach einer Auszeit steigerten sich die Wernigeröder und kämpften sich auf 7:9 heran (19.), der entscheidende Umschwung im Spiel gelang ihnen aber nicht. Im Gegenteil, die Domstädter überwanden ihre kleine Schwächephase und bauten den Vorsprung wieder aus. Die Gäste zeigten mehr Tiefe im Spiel und brachen häufig durch die HVW-Abwehr. Auf der Gegenseite offenbarten die Hausherren im Abschluss wieder erhebliche Defizite, zudem bot Gästekeeper Robin Deuring ein starkes Spiel. Auch die Körpersprache einiger Wernigeröder zeugte kurz vor der Pause nicht mehr vom Glauben an eine Wende. Zum Pausenpfiff hieß es 10:16.

Nach dem Wechsel zeigten die Halberstädter ihre Stärke. Mit fünf Treffer in Folge sorgten sie frühzeutig für klare Verhältnisse. In dieser Phase gelang den Wernigerödern nicht viel, die Gäste spielten ihre ganze Routine aus. Aber das Wernigeröder Publikum stand wie so häufig in dieser Spielzeit hinter seinem Team und feuerte die Spieler weiter an.

Trotz der klaren Führung wurde die Partie nun intensiver geführt und ihrem Derbycharakter gerecht. „Abschlachten“ lassen wollten sich die Spieler aus der „Bunten Stadt“ nicht, nach einigen Wechseln auf beiden Seiten hatten sie wieder bessere Szenen. So halbierten die Wernigeröder den Rückstand in den letzten zehn Minuten von 17:27 auf 23:28, wozu allein Ole Christiansen fünf Tore beisteuerte.

Trotz der Niederlage wurde die junge Wernigeröder Mannschaft von den Anhängern mit stehen Ovationen für die tolle Spielzeit, die auf dem vierten Tabellenplatz endete, gefeiert. Die mit Abstand größte Kulisse in dieser Verbandsliga-Saison nahm den Dank der Spieler entgegen und geht mit Hoffnung auf eine ähnlich starke Saison 2019/20 in die Sommerpause.

HVW-Trainer Jens Kaufmann zeigte sich nach dem Spiel unzufrieden: „Keiner unserer Spieler zeigte Normalform, von dem was wir uns vorgenommen hatten, war leider nicht viel zu sehen. Die Abwehr stand löchrig und hatte kaum Zugriff, wir haben uns ,einlullen‘ lassen. Tempogegenstöße konnten wir kaum spielen, da fast jeder Wurf ins Tor ging und wir im Stellungsspiel nicht die nötige Tiefe hatten oder unsere zu Würfe schlecht waren. Möglichkeiten waren da, aber uns ist es nicht gelungen, richtig ins Spiel zu finden. Die verletzungsbedingten Ausfälle und Auslandsaufenthalte haben wir in der Saison eigentlich ganz gut verkraftet, aber heute hat man gesehen, dass sie uns schon sehr gefehlt haben. Nichtsdestotrotz bin ich sehr stolz auf unsere Truppe. Was wir als Aufsteiger in der Liga mit Platz vier gezeigt haben, kann sich sehen lassen und macht Mut für die kommende Saison. Ein großer Dank geht auch an unsere Fans, Zuschauer und Sponsoren, sie sind der ,8. Mann‘ und die Stimmung in der Halle ist einzigartig in der Liga.“

HV Wernigerode: Stein, Grawe, Konstabel - Richter (2), O. Christiansen (7), Balint (3/1), Schulze, Conradi (7/4), Jahn (1), Eilers (1), Hoffmann (2), Bomeier, König, Deicke;

HT 1861 Halberstadt: Deuring, Friedrich, Reuner - Czaja (3), Rinke (2), Ahlsleben (2), Stecker (3), Eulenstein (7/4), Hamann (1), Liebscher (2), Lerich (3), Völkel (1), Blenke (3), Huber (1);

Zeitstrafen: HV Wernigerode 7 - HT Halberstadt 5;

Siebenmeter: HV Wernigerode 6/5 - HT Halberstadt 8/4.