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Wandern Harzer Wandernadel und Blankenburger Tourismusbetrieb sagen Müll im Wald den Kampf an

Dieses Problem ist so alt wie das Wandern im Harz: Müll, der in der Natur liegen bleibt. Der Blankenburger Tourismusbetrieb und die Harzer Wandernadel wollen das an beliebten Ausflugszielen nun ändern.

Von Holger Manigk 03.08.2022, 19:20
An der Teufelsmauer in Blankeburg zwischen Großmutter und Großvater weist eines der Banner Wanderer auf die Müll-Problematik im Harz hin.
An der Teufelsmauer in Blankeburg zwischen Großmutter und Großvater weist eines der Banner Wanderer auf die Müll-Problematik im Harz hin. Foto: Harzer Wandernadel

Blankenburg - Ob die Sandhöhlen im Heers, die Teufelsmauer oder den Naturerbewald – Blankenburg hat attraktive Wanderziele zu bieten. Problem: An diese besonders viel besuchten Flecken lassen Ausflügler viel Abfall liegen. Mit einer neuen Aktion sagen der Blankenburger Tourismusbetrieb und die Harzer Wandernadel der Vermüllung der Natur rund um die Blütenstadt nun den Kampf an.

In der vergangenen Woche haben die beiden Partner begonnen, an sogenannten Hotspots Hinweisbanner mit dem Motto „#NimmsWiederMit“ anzubringen. Sie sollen Erholungssuchenden zeigen, welche Folgen menschliche Hinterlassenschaften von Zigarettenkippe bis Plasteflasche in der Natur haben.

Wie Wandernadel-Chef Klaus Dumeier berichtet, hängen die auffälligen Plakate bereits an acht Stellen rund um Blankenburg oder sollen dort noch angebracht werden. Zu finden seien die Banner zwischen Großmutter- und Großvaterfelsen an der Teufelsmauer im Südosten der Stadt, am Hamburger Wappen bei Timmenrode sowie an den Eingängen zum Naturerbewald der Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt hinter dem Großen Schloss und am Kloster Michaelstein. Im Heers nördlich der Autobahn 36 gibt es drei weitere Plakate: an den Eingängen in das Waldgebiet in der Nähe des Pendlerparkplatz Pfeifenkrug und bei Jogys Waldkneipe sowie an den berühmten Sandhöhlen.

Erste Erfolge an Sandhöhlen im Heers sichtbar

Das Kulturdenkmal unter dem Regenstein zählt zu den beliebtesten Stempelstellen der Harzer Wandernadel, einige Picknicker hinterließen aber immer wieder Verpackungsreste ihrer Mahlzeiten. „Das hat sich deutlich verbessert, seitdem wir das Banner an dieser Stelle aufgehängt haben“, beobachtet Dumeier erste Erfolge. Blankenburg sei damit Vorreiter unter den Harz-Kommunen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in der Nähe anderer Städte der Region bald ähnliche Banner sehen“, sagt der Geschäftsführer der Wandernadel.

Hinter dem Projekt „#NimmsWiederMit - 0% Müll, 100% Harz“, ins Leben gerufen vom Harzer Tourismusverband, versammeln sich mittlerweile diverse Partner. Darunter sind der Nationalpark, die drei Landesforsten oder auch der Harzklub, die sich gemeinsam für eine müllfreie Natur stark machen.

Selbst biologische Abfälle belasten Ökosystem

Das Problem sei so alt wie das Wandern im Harz selbst, teilen die Initiatoren mit. Neben vielen verantwortungsbewussten Besuchern, die den Wald erkunden ohne Spuren in der Natur zu hinterlassen, gebe es eben auch solche, die ihren Müll an Ort und Stelle sich selbst überlassen. „Egal ob Glas, Plastik, Papier oder sogar biologische Abfälle - jeder Fremdkörper in der Natur belastet sie und beeinflusst ein in sich schlüssiges Ökosystem“, heißt es weiter.

Deshalb arbeiten die Projektpartner nun zusammen an Aufklärung und Erhöhung der Sichtbarkeit des Problems. Jeder einzelne Wanderer sei gefragt – „denn alleine können wir es nicht schaffen“, teilen die Partner abschließend mit.