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Hochwasserschäden Wernigerode bleibt Wasser-Baustelle

Die Spuren des Hochwassers 2017 verschwinden nach und nach in Wernigerode. In Hasserode dauern die Arbeiten noch zwei Jahre.

Von Holger Manigk 28.10.2019, 00:30

Wernigerode l Nirgends hat die Holtemme bei ihrem Hochwasser 2017 in Wernigerode so gewütet wie in Hasserode. Zwei Jahre danach werden immer noch die Spuren der Flut beseitigt. Entlang des Flusslaufes gibt es viele Baustellen, wie Flussbereichsleiter Christoph Ertl vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) erläutert.

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      • Friedrichstraße 109: Gegenüber des Audimax' der Hochschule Harz hatte das Hochwasser ein großes Loch unter einer Garage freigespült. Es handelt sich um den Abschnitt, an dem eine Anwohnerin in die reißenden Fluten gestürzt und zu Tode gekommen ist. „Die Sicherung der eingestürzten Stützmauer auf rund 50 Metern kostete 700.000 Euro“, rechnet der LHW-Flussbereichsleiter vor.

        Alle eineinhalb Meter sind sogenannte Zugpfähle, bis zu 15 Meter lang, eingelassen und im Felsgrund verankert worden. Zusätzlich ist die Mauer mit sechs Meter langen Druckpfählen in der Holtemme-Sohle gesichert. Die Mauer ist inzwischen mit Stahlbeton in Maueroptik verblendet.

      • Kruskastraße/ Am Auerhahn: Die Brücke an der Kreuzung beider Straßen ist als Nadelöhr berüchtigt. Beim Hochwasser 2017 verfing sich weggeschwemmtes Geäst darunter, das Wasser staute sich und trat über die Ufermauern. Für das Bauwerk ist allerdings nicht der LHW, sondern die Wernigeröder Stadtverwaltung zuständig. Im Gespräch sind mehrere Varianten, um den Durchfluss zu weiten – von Komplettabriss über Anhebung der Brücke bis zur Absenkung des Bachbetts. „Wir wollen die kaputten Gabionenwände in der Nähe ersetzen, müssen aber abwarten, wie die Stadt mit der Brücke verfährt“, erläutert LHW-Flussbereichsleiter Ertl.

        Etwas weiter flussabwärts Richtung Ilsenburger Straße, an der Straße Am Auerhahn, hat der Landesbetrieb die bei der Flut zerstörten Gabionenwände abgetragen. Auf 20 Metern Länge wurde die Uferbefestigung durch Blocksteine ersetzt. Kostenpunkt: rund 50.000 Euro.

      Im Rahmen seiner Risikoanalyse hat der Landesbetrieb zudem weitere Schwachstellen an Wernigerodes Holtemme-Ufern identifiziert. So sei etwa die rechtsseitige Ufermauer im Bereich Kruskastraße zu niedrig, um extreme Fluten abzuwehren. Mittelfristig sollten weitere drei Millionen Euro in den Hochwasserschutz der bunten Stadt am Harz gesteckt werden. „Derzeit sind wir aber noch mit dem Abarbeiten der Flutschäden von 2017 vollauf beschäftigt“, erläutert Christoph Ertl.