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Tourismus im Harz Hostel soll im Frühling öffnen

Die Bauarbeiten am Hostel in der Breiten Straße gehen voran. Im Frühling sollen erste Gäste einziehen und ein Hostel der gehobenen Kategorie vorfinden.

Von Jörn Wegner 21.10.2015, 01:01

Wernigerode l Das große Fachwerkgebäude an der Breiten Straße Nr. 97 erstrahlt schon wieder mit seiner frisch sanierten sauberen Fassade. Doch im Inneren wird noch gebaut. Udo Skauradschun möchte in dem Haus ein Hostel einrichten. Im Frühjahr 2016 soll der Betrieb starten. Bis dahin muss aber noch einiges im Gebäude getan werden.

„Die Außenfassade ist fertig, das Dach ist fertig, und überall sind neue Fenster“, sagt Skauradschun. Der Trockenausbau habe bereits begonnen, die Elektrik ist gelegt und ein neuer Schornstein eingebaut. „Jetzt geht es in die Endphase.“

In den oberen Stockwerken nehmen die Zimmer schon Gestalt an. Schlafsäle und besonders große Zimmer sucht man im Gebäude indes vergeblich. Skauradschuns Konzept sieht kein Massenhostel vor, Zimmer mit zweistelliger Bettenzahl soll es in der Breiten Straße nicht geben. Es soll ein „Hostel mit Niveau“ werden, sagt der Unternehmer. Höchsten vier Betten pro Raum sowie zahlreiche Doppel- und Einzelzimmer sind vorgesehen. Auch Gemeinschaftsduschen wie in alten Zeiten wird es im neuen Hostel nicht geben, verspricht Udo Skauradschun. Jedes Zimmer wird über eine eigene Dusche und Toilette verfügen. Etwa 65 Betten soll es nach Fertigstellung des Hostels geben. Dabei sollen die Betten großzügig auf das Haupthaus und den dreistöckigen Seitenflügel verteilt werden.

Das Gebäude hat Skauradschun dabei vor einige Herausforderungen gestellt. Es handelt sich um ein Einzeldenkmal, das besonders schutzbedürftig ist. Mit unkonventionellen Mitteln habe er die Denkmalschutzauflagen erfüllen können, sagt Skauradschun. Zum Beispiel mit der Wand aus Lehm. Ein Baustoff, der im Fachwerk üblich ist und mit dem man sich Dampfsperren und Folien ersparen könne. Eine Lehmwand koste zwar mehr Arbeitskraft, die Materialkosten seien aber deutlich günstiger. Zudem ermögliche Lehm einen guten Feuchtigkeitstransport.

Auch ein Restaurant hat Skauradschun für sein Hostel geplant. „Es soll dort locker zugehen“, sagt er. Gekrönt wird der Speisesaal von kunstvollem Stuck, den die Arbeiter unter einer zu DDR-Zeiten eingezogenen Decke freigelegt haben. „Mit Zahnbürste und Skalpell“ hätten die Restauratoren den Stuck wieder freigelegt, sagt Skauradschun.

Für sein Geschäftsmodell ist der Unternehmer zuversichtlich. „Das ist ein Boommarkt weltweit.“ Die Menschen wollten mehr verreisen, hätten aber immer weniger Geld. Zielgruppe des Wernigeröder Hostels sind Familien und jüngere Menschen. Dass Wernigerode ein reines Ziel für Rentner ist, glaubt Skauradschun nicht. Die Auslastung des auf Familienurlaub spezialisierten Hasseröder Ferienparks sei ein Beweis dafür.