1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Jubel im Natureisstadion: Schierker Sieg über Berlin krönt die Wintersportwochen

Mehr als 200 Zuschauer begeistert / Spannendes Spiel trotz angetauter Eisfläche Jubel im Natureisstadion: Schierker Sieg über Berlin krönt die Wintersportwochen

Von Julia Bruns 18.02.2013, 02:22

Sieg für Schierke: Die Eishockeyspieler des Brockenortes haben am Wochenende gegen das All Star Team der Berliner Eisbären gewonnen. Mehr als 200 Zuschauer aus ganz Deutschland sind begeistert vom Spiel und vom Flair des Natureisstadions.

Schierke l Bernd Riemenschneider lacht und jubelt, als der Schlusspfiff im Schierker Natureisstadion ertönt. Mit einem Punkt Vorsprung haben seine Eishockey-Spieler vom ESV Schierke nach drei Dritteln à 20 Minuten gegen das All Star Team der Berliner Eisbären gewonnen. Der Vereins-Vorsitzende Riemenschneider blickt zu den Zuschauertribünen, von denen aus viele Einheimische und Gäste des Brockenortes das Duell verfolgt haben.

So ganz fassen kann er das Ergebnis noch nicht. "Ich habe natürlich gehofft, dass es so ausgeht", sagt er, ehe er bescheiden hinzufügt: "Vielleicht hatten wir einen Vorteil durch die schwierigen Verhältnisse." Auf dem angetauten Eis hatten es alle Spieler sichtlich schwer auf den Kufen.

Im Hintergrund singen die Fans immer noch. Ganz vorne dabei ist Carsten Taddigs. Der Wilhelmshavener ist mit acht anderen Eishockey-Enthusiasten angereist. Seit 1989 ist er Fan des frostigen Sportes. "Eishockey ist schnell, spektakulär, und es gibt eine tolle Stimmung unter den Fans", erklärt er. Seine Freundin Marina Kirberg aus Berlin ergänzt: "Wir sind heute nicht wegen einer speziellen Mannschaft, sondern wegen des sportlichen Erlebnisses hier." Fan-Zusammenhalt über die Vereinsgrenzen hinaus - das begeistere sie.

Dass das Natureisstadion einige Jahrzehnte alt ist, stört die Gruppe nicht. "Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir hier noch ein Spiel erleben, bevor es modernisiert wird", sagt Gerald Lübbermann aus Nordhorn. "Das Schierker Stadion hat einen einmaligen Charme, ich fühle mich direkt in die 1970er-Jahre versetzt." Seiner Meinung nach ist das ein schöner Gegensatz zu den neuen Multifunktionsanlagen, die er sonst besucht. Carsten Taddigs ist es wichtig: "Beim Hockey muss man frieren. Und das gelingt in Schierke definitiv."

Die Zerbster Touristen Wolfgang Berkling, Erich Pessel und Burkhardt Nawrath sind keine Eishockey-Fans. Dennoch haben sie die Gelegenheit genutzt und sich das Spiel angeschaut. Die Optik des Natureisstadions kann sie nicht überzeugen. "Es wäre wirklich angebracht, dass das Stadion ein bisschen attraktiver gestaltet wird", sagt Wolfgang Berkling. "Es wirkt schon sehr einfach."

Der Schüler Dominic Hiller ist selbst Mitglied im ESV. Er hat das Spiel mit seinen Freunden Till Oscar Kundmann und Jakob Weidlich aus Schierke verfolgt. "Mein Vater stand im Tor für Schierke", sagt er stolz. Das Anfeuern hat sich gelohnt. Nur fünf Mal ist der Puck in das Schierker Tornetz geflogen.

Das Spiel markiert das offizielle Ende der Schierker Wintersportwochen. Erdmute Clemens, die Chefin der Wernigerode Tourismus GmbH, wird die Besucherzahlen in den kommenden Tagen auswerten. "Wir hatten ein gut gemischtes Programm mit Veranstaltungen für jedermann", sagt sie. Vom Skifasching über Schneeschuhwanderungen bis hin zum Gaudirodeln sei alles dabei gewesen. "Und wer immer noch nicht genug hat, kann bis zum 3. März noch im Natureisstadion Schlittschuhlaufen", kündigt sie an. So lange soll es noch geöffnet sein.

Mehr Impressionen vom Spiel finden Sie auf Seite 8.