AWO-Mitarbeiterinnen bitten um mehr Winterbekleidung für bedürftige Menschen Kleiderkammer benötigt wärmende Sachen
Die Mitarbeiterinnen der AWO-Kleiderkammer in der Grefestraße benötigen dringend wärmende Kleidung, die sie an bedürftige Menschen weitergeben können. Ab Montag haben sie wieder geöffnet.
Blankenburg l Auch wenn der Winter mit Temperaturen weit unter Null Grad Blankenburg bislang verschont hat, bereiten sich die Mitarbeiterinnen der AWO-Kleiderkammer in der Grefestraße auf solche Tage vor. Allerdings ist ihr Angebot an warmer Kleidung noch sehr überschaubar. "Wir benötigen dringend Anoraks, Mäntel, warme Pullover, Stiefel und Schuhe sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene", sagt Steffi Grüning, die gemeinsam mit Elenore Arndt und Edelgard Kühn die Kleiderkammer im ehemaligen Klubhaus der Harzer Werke betreut.
Neben Bekleidung bieten sie dort gegen einen symbolischen Preis auch Deko-Artikel, Geschirr und Spielzeug an - "eben alles, was in einem Haushalt benötigt wird", so Steffi Grüning. Die Mitarbeiterinnen legen allerdings Wert darauf, dass die gespendete Kleidung sauber und noch gut tragbar ist. Von Babysachen bis zur größten Kindergröße 176 und von XS bis XXL - legen sie die Kleidung gut sortiert in die Regale.
"Somit kann vielen Menschen geholfen werden, denen es finanziell nicht so gut geht."
Dabei zielt das Angebot nicht nur auf Hartz-IV-Empfänger ab. "Wir haben viele Stammkunden. Zu uns kommen vor allem ältere Menschen, aber auch Jugendliche. Viele von ihnen beziehen kein Hartz IV", weiß die Blankenburgerin, die über die sogenannte Bürgerarbeit von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Kleiderkammer eingesetzt ist. "Wir haben für jeden geöffnet", erklärt sie.
Die gelernte Frisörin, die nach zwei Hand-Operationen ihren Beruf aufgeben musste, war vor knapp zwei Jahren selbst Kundin der einst in der Alten Schule in der Oesig eingerichteten Kleiderkammer. "Das hat mich so beeindruckt, dass ich dort ehrenamtlich mitgearbeitet habe", erzählt sie. Motivation ist für sie der Kontakt mit den Menschen und den Kolleginnen. "Wir verstehen uns prächtig. Einen Tag ohne diese Arbeit kann ich mir nicht vorstellen."
Über die Feiertage war die Kleiderkammer allerdings geschlossen. Ab Montag, 7. Januar, ist dort wieder geöffnet. Die Mitarbeiter sind dann montags bis freitags jeweils von 9 bis 16 Uhr für die Kunden und auch gern für die Spender da. "Vielleicht haben ja einige die Festtage genutzt, um nicht mehr benötigte Sachen auszusortieren", hofft Steffi Grüning.
Mit gutem Beispiel voran geht beispielsweise Hermann Heinemann, der gleich mehrere Einkaufstüten voller Kleidung bei den freundlichen Frauen in der Kleiderkammer abgegeben hat. "Hier weiß ich, dass es dort hinkommt, wo es gebraucht wird", erklärt er. Zudem habe er bei Kleidercontainern ein ungutes Gefühl. "Da weiß man oft nicht, wo es landet", so der Blankenburger.
"Wir würden uns freuen, wenn uns noch mehr Blankenburger unterstützen. Somit kann vielen Menschen geholfen werden, denen es finanziell nicht so gut geht", sagt Anke Gercke-Oberstädt, Leiterin des Bereichs Soziale Arbeit beim AWO-Kreisverband Harz mit Sitz in Quedlinburg.
Ihr Verein organisiert übrigens neben der Kleiderkammer und dem im ehemaligen Klubhaus-Saal untergebrachte Möbellager auch die zweiwöchentliche Lebensmittelausgabe der Harzer Tafel. Dieser "Laden ohne Kasse" öffnet wieder am Donnerstag, 17. Januar, um 11 Uhr.