1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Baustart für Supermarkt in Schierke in Sicht

Lebensmittel Baustart für Supermarkt in Schierke in Sicht

Das Warten auf den neuen Supermarkt in Schierke soll bald ein Ende haben. Die Kaufhalle im Touristenort im Harz schloss vor fast einem Jahr.

13.10.2019, 23:01

Schierke l Der neue Supermarkt in Schierke soll spätestens im Juni 2020 bezugsfertig sein. „Wenn das Wetter bei den Bauarbeiten mitspielt“, wie Helga Schulz auf Volksstimme-Anfrage informiert. Die Vorstandschefin der PUG-Genossenschaft (PUG steht für „preiswert und günstig“) , die den Neubau in der Brockenstraße vorantreibt, hofft, „dass wir in diesem Jahr noch den Rohbau schaffen“. Der erste Spatenstich soll in anderthalb Wochen, am 23. Oktober, erfolgen. Dann könnten die Arbeiten für die Bodenplatte starten.

Im Brockenort hatte zuletzt die Gerüchteküche gebrodelt. Es war sogar die Rede davon, dass der Investor abgesprungen sei. Grund: Nach dem Abriss der alten NP-Kaufhalle im März hatte sich auf dem Bauareal lange nichts mehr getan. Als Gründe für die Verzögerung führte PUG damals Probleme bei der Baugenehmigung auf. Konkret sei es um Fragen des Kühlmittels und der Niederschalgsversickerung gegangen.

Die seien nun gelöst, die Genehmigung läge vor, ein Generalunternehmen für die anstehenden Arbeiten sei gefunden. Am Konzept für den Supermarkt habe sich unterdessen nichts geändert: „Wir planen neben dem klassischen Einkaufsbereich eine ‚heiße Theke‘ mit Imbissangeboten und ein Café zum Sitzen und Entspannen“, erläutert Helga Schulz.

Die Schierker und viele Touristen stehen seit fast einem Jahr nahezu ganz ohne Versorgung mit Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs im Ort da. Der alte NP-Markt war am 22. Oktober 2018 geschlossen worden. „Dieser Markt war in die Jahre gekommen“, erinnerte die PUG-Chefin während der Vertreterversammlung der Genossenschaft in Salzwedel. Touristen hätten ihn lediglich wegen der Konsum-Nostalgie besichtigt, aber selten eingekauft.

Auf die Kunde, dass mit dem Start der Bauarbeiten der Lebensmittel-Einkauf vor der Haustür wieder in Aussicht ist, reagiert man in Schierke mit Erleichterung. „Das ist eine gute Nachricht für alle Einwohner und Gäste“, sagt Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock (CDU) gegenüber der Volksstimme. Das wochen-, ja monatelange Warten und Hingehalten-Werden habe viele verunsichert.

„Für einen Ort wie unseren, der vom Gastgewerbe lebt, ist die aktuelle Situation nicht einfach.“ Teilweise hätten sich Touristen bei Vermietern über die Versorgungslücke beschwert. Gerade Kurzzeitgäste, die nur für ein Wochenende blieben, klagten darüber, dass sie zum Einkaufen bis nach Wernigerode oder Elbingerode fahren mussten und so einen halben Tag ihres Urlaubs opferten.

„Wir haben zum Glück noch einen Bäcker im Ort, bei dem Tagesgäste einen Snack erhalten“, erläutert Hopstock. Dazu hätten Restaurant- und Ferienwohnungsbesitzer im 700-Einwohner-Dorf gelernt, mit dem Fehlen des Supermarktes umzugehen. Viele Gewerbetreibende böten ihren Gästen Getränke zum Mitnehmen für Wanderungen und Ausflüge an.