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Rettungsdienst Modernste Rettungswache des Harzkreises wächst am Blankenburger Mönchenfelde

In Blankenburg entsteht ein moderner Erweiterungsbau für die Rettungswache. Die alte Fahrzeughalle soll als Zentrallager für Schutzausrüstung und medizinisches Verbrauchsmaterial für den ganzen Harz genutzt werden.

Von Jens Müller Aktualisiert: 16.06.2021, 18:24
Die Trägerelemente stehen, die Bewährung für die Bodenplatte ist eingebracht: Die Arbeiten am neubau der Rettungswache in Blankenburg sind nach einigen Tagen Verzögerung wieder im Plan.
Die Trägerelemente stehen, die Bewährung für die Bodenplatte ist eingebracht: Die Arbeiten am neubau der Rettungswache in Blankenburg sind nach einigen Tagen Verzögerung wieder im Plan. Foto: Jens Müller

Blankenburg - Der Erweiterungsbau der Rettungswache am Blankenburger Mönchenfelde hat sichtlich Konturen angenommen. Nach dem doch etwas längeren Winter waren die Arbeiten im April pünktlich begonnen worden. „Clevererweise hatten wir noch Ende vergangenen Jahres die Arbeiten ausgeschrieben und Anfang dieses Jahres die Aufträge vergeben. Dadurch hat alles gut geklappt“, erklärte Bauleiter Sven Ungethüm vom Ingenieurbüro Weber (Darlingerode). Denn damit waren die Planer der inzwischen aus dem Ruder gelaufenen Preisentwicklung und möglichen Lieferengpässen zuvorgekommen. Auch eine 14-tägige Verzögerung sei inzwischen wieder aufgeholt worden. So waren die Betonfertigteile für die neue Halle bereits binnen zwei Tagen montiert. Die Eisenbewehrung wurde am Mittwoch, 16. Juni, fertiggestellt, am Donnerstag soll die Bodenplatte gegossen werden, Freitag starten bereits die Maurerarbeiten, so Sven Ungethüm.

Wenn keine weiteren Unwägbarkeiten den Bauablauf behindern, könnte das Projekt tatsächlich im Dezember fertig sein. „Die Fenster und Türen sind vorbestellt, auch das Material für den Fußboden der Fahrzeughalle“, erklärte der Bauleiter, der „im Moment noch zufrieden“ ist.

Bauablauf wieder im Plan

Zufrieden über den bisherigen Bauablauf zeigte sich auch Michael Werner als Eigenbetriebsleiter des Rettungsdienstes im Landkreis Harz. Er erinnerte am Mittwoch vor zahlreichen geladenen Gästen an das Jahr 1997, als die Rettungswache aus ihren alten und desolaten Räumen in den Neubau am Mönchenfelde umziehen konnte. Schon damals sei er sehr stolz gewesen, in die damals große Wache umzuziehen. „Wir waren damals sehr gut aufgestellt“, sagte er. Doch nach 24 Jahren müsse er sagen: „Es reicht einfach nicht mehr.“

Baustellenbesichtigung am  Neubau der Rettungswache mit Landtagsmitglied Alexander Räuscher (CDU), Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU), dem Eigenbetriebsleiter Rettungsdienst Michael Werner, Landrat Thomas Balcerowski (CDU) und Bauleiter Sven Ungethüm (von links).
Baustellenbesichtigung am Neubau der Rettungswache mit Landtagsmitglied Alexander Räuscher (CDU), Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU), dem Eigenbetriebsleiter Rettungsdienst Michael Werner, Landrat Thomas Balcerowski (CDU) und Bauleiter Sven Ungethüm (von links).
Foto: Jens MÜller

Wie Falk Tschorn, der Leiter der Blankenburger Rettungswache, ergänzte, passen die Rettungswagen von der Größe her kaum noch in die Fahrzeughalle. Allein in Blankenburg sind zwei Rettungswagen, ein Reservefahrzeug und ein Notarztwagen stationiert. Insgesamt sind dort 25 Kollegen tätig, so dass die Wache rund um die Uhr immer mit sechs Mitarbeitern besetzt ist. Mit dem Neubau soll auch die Möglichkeit geschaffen werden, eventuell einen weiteren Rettungswagen dort zu stationieren. Deshalb dankte der Eigenbetriebsleiter den Kreistagsmitgliedern für den Beschluss, einen Erweiterungsbau zu errichten. „Das freut mich besonders für unsere Kameraden und Mitarbeiter. Für sie wird sich viel zum Positiven ändern.“

Symbiose mit Feuerwehr

Insgesamt werden rund 2,33 Millionen Euro in den Neu- und Umbau investiert. Diese Summe war im Vorfeld mit den Kostenträgern – den Krankenkassen – ausgehandelt worden und wurde über Kredite zunächst vorfinanziert. Ein großes Dankeschön richtete Werner an die Stadt Blankenburg, die unbürokratisch und schnell den Grundstein dafür gelegte hatte, dass das Grundstück direkt neben der bestehenden Wache für dieses Projekt genutzt werden und eine Ausweichlösung auf dem Hof des Feuerwehr-Gerätehauses eingerichtet werden konnte. „Die Kollegen der Container-Wache dürfen auch die Räume der Feuerwehr nutzen. Das ist eine sehr gute Symbiose, die sich ja schon über Jahrzehnte mit der Freiwilligen Feuerwehr Blankenburg bewährt hat“, lobte Werner diese sehr gute Zusammenarbeit der beiden Rettungsorganisationen vor Ort.

Großer Dank an die Blankenburger Feuerwehr

Dem schloss sich Landrat Thomas Balcerowski (CDU) an, der nicht nur das Engagement der Blankenburger Feuerwehr bei der Unterbringung der Rettungswache lobte, sondern auch beim Absichern der Impftermine im zentralen Impfzentrum. „Die Kameraden haben das vorbildlich durchgezogen und das stößt auch auf große Dankbarkeit bei der Bevölkerung“, so Balcerowski. „Ihr redet nicht lange, sondern macht und das sehr kameradschaftlich und zielorientiert“, lobte er die Feuerwehr unter der Führung von Wehrleiter Alexander Beck.

Das bestätigte auch Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU): „Wir haben uns an einen Tisch gesetzt, eine Lösung gesucht und gefunden. Das hat reibungslos funktioniert“, sagte er. Deshalb werde es auch nicht an der Stadt scheitern, sollte der Bau doch länger dauern.

Zentrallager für Harzkreis

Wie Michael Werner am Rande des symbolischen Baustarts erklärte, habe es für die weitere Nutzung der alten Fahrzeughalle zunächst unterschiedliche Pläne gegeben. Ausgerechnet durch die Corona-Pandemie seien er und seine Kollegen förmlich „mit der Nase drauf gestoßen“, wie wichtig doch die schnelle Versorgung mit Schutzausrüstung ist. Deshalb werde dort nun ein zentrales Lager für den gesamten Landkreis Harz für Medizin und Verbrauchsmaterial einschließlich eines Verwaltungs-Arbeitsplatzes eingerichtet. Mit Blankenburg in der Mitte des Harzkreises sei dies logistisch die beste Lösung. Werner: „Besser gehts nicht.“

Der Leiter der Blankenburger Rettungswache, Falk Tschorn, erläutert Kreis-Fachbereichsleiterin Susann Arnhold-Wind die weiteren Arbeiten am Neubau der Rettungswache am Mönchenfelde.
Der Leiter der Blankenburger Rettungswache, Falk Tschorn, erläutert Kreis-Fachbereichsleiterin Susann Arnhold-Wind die weiteren Arbeiten am Neubau der Rettungswache am Mönchenfelde.
Foto: Jens Müller