1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Nach Wasserschaden: Flachbau der Bebel-Schule ab sofort für den Unterricht gesperrt

Blankenburg Nach Wasserschaden: Flachbau der Bebel-Schule ab sofort für den Unterricht gesperrt

Nach einem neuerlichen Wasserschaden ist der Flachbau am Haus II der Ganztagssekundarschule „August Bebel“ in der Helsunger Straße von der Kreisverwaltung gesperrt worden. Der Unterricht könne dennoch abgesichert werden, heißt es vom Kreis und der Schulleitung.

Von Jens Müller Aktualisiert: 16.4.2021, 16:22

Blankenburg. Der Flachbau der ehemaligen Heine-Schule an der Helsunger Straße in Blankenburg ist von der Kreisverwaltung gesperrt worden. Wie die Pressestelle des Landkreises Harz am Freitag mitteilte, kann das Schulgebäude aus baulichen Gründen ab Montag, 19. April, nicht mehr genutzt werden.

Kaputtes Dach sorgt für nachhaltige Schäden

„In der Vergangenheit sind in Folge des defekten Daches des Flachbaus und damit verbundenem Wassereintritt Schäden eingetreten. Im Ergebnis musste bereits im Oktober des vergangenen Jahres die Aula gesperrt werden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Nach einem erneuten Wassereintritt sei der Schaden untersucht und die damit einhergehenden Gefahren beurteilt worden. Das Ergebnis: „Die Dämmung war völlig durchnässt, und auch andere Unterrichtsräume im Haus II sind betroffen. Die anschließende Prüfung der Schadensbehebung hat ergeben, dass eine Sanierung aus bautechnischer und finanzieller Sicht nicht wirtschaftlich ist.“ Daher sei entschieden worden, das Gebäude zu sperren. Laut Kreisverwaltung betrifft dies insgesamt sieben Unterrichtsräume.

Wechselunterricht machts möglich

Schulleiterin Kerstin Gaßmann bestätigte auf Volksstimme-Nachfrage, dass der Unterricht in den verbleibenden beiden Schulgebäuden abgesichert werden kann. „Das bekommen wir hin“, sagte sie. Allerdings auch nur, weil aktuell aufgrund der Corona-Pandemie der Präsenzunterricht als Wechselunterricht organisiert wird. Die Eltern seien über die Sperrung informiert worden. Laut Kreisverwaltung müsse nun „langfristig ... eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden.“

Missstände seit Jahren bekannt

Wie diese aussehen könnte, darüber hatte sich der Landkreis bereits vor zwei Jahren Gedanken gemacht, nachdem der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Steppuhn auf die baulichen Missstände an der Helsunger Straße aufmerksam gemacht hatte. So war ein Ersatzneubau für die gesamte Ganztags-Sekundarschule als zu teuer befunden worden. In einem Schreiben an Steppuhn spielte der Kreis den Ball sogar ans Land zurück. So heißt es darin unter anderem: „Mit dem Kommunalinvestitionsfördergesetz vergleichbare Förderprogramme eigenen sich ... gut, um Schulstandorte wie in Blankenburg zu ertüchtigen. Auch wären zweckgebundene Mittelzuweisungen oder Förderungen ohne großen bürokratischen Aufwand eine große Entlastung im Sinne der Haushaltskonsolidierung.“ Passiert ist nur bislang trotzdem nichts.