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Sonnenhaus Elend kontra Waldhäuschen Königshütte / Eins von beiden ist nicht mehr bezahlbar Neue Demo in Sicht - Stadt Oberharz muss einen ihrer Kindergarten schließen

Von Burkhard Falkner 24.05.2013, 03:06

Die Geldknappheit und zu wenige Kinder in der Stadt Oberharz fordern eine erste schwere Entscheidung: Eine der guten Kindereinrichtungen in Königshütte oder Elend soll schließen. In Elend gab es schon eine Demo dagegen, in Königshütte ist sie angemeldet. Am 11. Juni berät der Stadtrat.

Elbingerode l Schon vor einem Jahr ist die Schließung der Kindertagesstätte Sonnenhaus in Elend ein akutes Thema gewesen. Zu gering war die Ausnutzung der Kapazität, der Spardruck schon hoch.

Nicht zuletzt auf Grund starker Proteste der Eltern wurden die Schließungspläne damals erst einmal wieder auf Eis gelegt. Auch, um nach Möglichkeiten zu suchen, Kinder zum Beispiel aus dem nahen Schierke oder Braunlage nach Elend in das von Christiane Zischka geleitete Kinderhaus zu holen. Es gelang nicht. Der Spardruck aber wuchs weiter an.

Auch den Eltern im Ort am Zusammenfluss von Warmer und Kalter Bode wird vielen Eltern in punkto Kindergarten jetzt heiß und kalt. Das Waldhäuschen steht mit vor dem Aus. Der Erhalt der von Martina Jerzembeck geleiteten Einrichtung auf Dauer würde mehr Investitionen kosten als das Haus in Elend, so die Verwaltung. Dafür ist die Auslastung in Königshütte sehr gut (siehe Kasten). Dennoch gilt:

Königshütte und Elend sind die Kandidaten für eine dem Sparzwang und der sinkenden Kinderzahl geschuldete Schließung. Die Stadtverwaltung hat den Beschluss im Entwurf schon fertig. Am kommenden Mittwoch, 29. Mai, tagt der Ortsrat Königshütte. Etliche Eltern kündigten bereits eine ähnliche Protestaktion wie vor einem Jahr in Elend an. Dort tagt der Ortsrat ebenfalls erneut zu dem leidigen Thema, und zwar am 30. Mai.

Welche Einrichtung die Schließung trifft, ist offen. Eine leichte Tendenz für den Erhalt des Kindergartens Königshüttes ist spürbar. Wegen der Lage, der vielen Kinder, der guten Auslastung, heißt es. Sicher ist das keineswegs. Der Stadtrat Oberharz tagt am 11. Juni und will dann jedenfalls eine Schließung festlegen.

"So etwas ist für die Betroffenen immer ein großes Problem, eine Belastung und für die Stadt insgesamt nicht gut", so Vizebürgermeister Roland Krebs (parteilos) gegenüber Volksstimme. Aber jeder wisse um die Geldknappheit und darum, dass Finanzierungsvorgaben einzuhalten sind. Wohin die Krippen- und Kindergartenknirpse des zu schließenden Hauses dann gehen, so Krebs, sei Entscheidung der Eltern. Es müsse nicht zwangsläufig dasjenige der beiden Häuser sein, das erhalten bleibt.