1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Grünes Licht aus Berlin für Kita Schierke

Sanierung Grünes Licht aus Berlin für Kita Schierke

Das zusätzliche Fördergeld für die Kindertagesstätte in Schierke ist gesichert. Wernigerodes Stadträte wollen aber Alternativen prüfen.

Von Katrin Schröder 27.09.2017, 01:01

Wernigerode l Das zusätzliche Fördergeld für die Kindertagesstätte Schierke ist gesichert. Dies teilt Peter Mennicke, Sprecher des Ministeriums für Verkehr und Landesentwicklung in Magdeburg, auf Volksstimme-Nachfrage mit. Das Land habe die Stadtverwaltung frühzeitig informiert, dass sie die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes mit einer weiteren Geldspritze von 660.000 Euro unterstützen will.

Doch weil die Hälfte des Geldes aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ vom Bund bereitgestellt wird, musste man auf grünes Licht aus Berlin warten. „Diese Zustimmung liegt uns nun ganz frisch vor, sodass das Landesverwaltungsamt in Kürze den Zuwendungsbescheid erteilen kann“, so Mennicke – vorausgesetzt, dass auch Sachsen-Anhalts Finanzminister sein Okay gibt. Seit mehr als einem Jahr ruhen die Bauarbeiten an der Kindertagesstätte im Brockenort. Der Grund: Für den Weiterbau stand kein Geld mehr zur bereit. Die Kosten hatten sich von einer auf zwei Millionen Euro verdoppelt.

Die Wernigeröder Stadträte wollen indes verschiedene Varianten für den Kindergarten im Brockenort diskutieren – neben der Sanierung könnten dies ein Neubau oder die Nutzung eines bestehenden Gebäudes sein. Die Stadtverwaltung sollte Vorschläge erarbeiten, einen entsprechenden Beschluss hatte der Stadtrat bereits im Mai gefasst. Daran erinnerte André Weber (CDU) jüngst im Finanzausschuss und reagierte auf Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). Dieser hatte zuvor gesagt: „Es sollten weder Kraft noch Geld in eine Variantendiskussion gesteckt werden.“ Weber: „Das klingt für mich so, als würde der Beschluss negiert.“ Er erwarte jedoch, dass er umgesetzt werde.

Die Stadtverwaltung erarbeite derzeit die geforderten Varianten, teilte Rathaussprecher Tobias Kascha auf Volksstimme-Nachfrage mit. Klar sei, dass aus Sicht der Verwaltung die Fortsetzung der Sanierung die günstigste Möglichkeit sei. Dies solle den Stadträten anhand von Vergleichsszenarien erläutert werden.

Klar sei ferner, dass der Kindergarten in Elend, in dem die Schierker Kinder derzeit untergebracht sind, nicht von Dauer sei. Der Vertrag mit der Stadt Oberharz laufe bis Ende 2018, danach habe die Kommune andere Pläne mit dem Gebäude. „Es wird schwerfallen, in einer weiterführenden Betrachtung eine Variante aufzuführen, die bei dem Kostenrahmen den gleichen Effekt hat“, sagte auch Baudezernent Burkhard Rudo im Finanzausschuss.

Zweifel meldete Sabine Wetzel (Bündnis 90/Grüne) an. Der Stadt seien „einige Planungen um die Ohren geflogen, wo man sich als Stadtrat fragt, ob man sich noch auf die Straße traut“. Daher ihre Frage: „Welche Erhöhungen kommen noch?“ Das könne er derzeit nicht sagen, entgegnete Rudo. Es gebe noch keine Ausschreibung, sondern lediglich Kostenberechnungen. „Es ist abenteuerlich, von uns jetzt Zahlen zu erwarten“, so Gaffert. „Das kann heutzutage niemand vorhersagen.“

Dafür handelte er sich Kritik ein. „Für die Stadträte hat das einen bitteren Beigeschmack“, so Ausschusschef Reinhard Wurzel (CDU). Wenn man von vornherein mit Kostensteigerungen rechnen müsse, könne man sich Haushaltsdiskussionen sparen. Das Projekt sei vom Land „gründlich geprüft“ worden, sagte Rudo. „Man ist der Meinung, dass dieser Betrag angemessen erscheint, um das Projekt zu Ende zu bringen.“