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Buchpremiere Schicksalsschlag stille Geburt

Eine stille Geburt verarbeitet Carola Kalks-Gebhardt in einem Buch. Wann sie das Buch vorstellt und wer sie zum Schreiben ermutigt hat.

Von Jörg Niemann 10.11.2022, 19:02
Carola Kalks-Gebhardt aus Darlingerode hat ein Buch über Stille Geburt geschrieben und wird dieses am Montagabend in der Wernigeröder Remise erstmals der Öffentlichkeit vorstellen.
Carola Kalks-Gebhardt aus Darlingerode hat ein Buch über Stille Geburt geschrieben und wird dieses am Montagabend in der Wernigeröder Remise erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Foto: Jörg Niemann

Darlingerode/Wernigerode - Carola Kalks-Gebhardt hat lange mit sich gerungen, bis sie sich entschlossen hat, ein Buch über einen Schicksalsschlag zu schreiben. Denn sie hat Schlimmes erlebt. Sie hat ihr vor 20 Jahren verfasstes Tagebuch wieder und wieder gelesen. Sie hat sich fachliche Unterstützung bei einer namhaften Journalistin gesucht und hat sich in deren Schreibwerkstatt das Handwerkszeug angeeignet. Schließlich gab sie sich den entscheidenden Ruck, ihre eigenen Erlebnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Das Ergebnis all dieser Überlegungen und Entscheidungen liegt nun in Form eines Buches vor und wird am Montag 14. November ab 19 Uhr in der Remise in Wernigerode, Marktstraße 1, in Form einer Lesung öffentlich präsentiert. Doch wie kam es zu diesem Buch?

Die gebürtige Osterburgerin Carola Kalks-Gebhardt ist vor allem im Altkreis Wernigerode keine Unbekannte. Viele Jahre lang war sie Vorsitzende des Vereins Haus & Grund in Wernigerode. Heute ist sie Amtsleiterin für Gebäudemanagement und Zentrale Dienste des Landkreises Harz. Nun ist sie auch Buchautorin.

Warten, bis die Zeit reif war

„Ich habe lange mit mir gerungen, dieses Thema überhaupt öffentlich zu machen. Vor 20 Jahren hätte ich darüber nicht schreiben können. Zum einen hatte ich das Erlebte damals selbst noch nicht verarbeitet und zum anderen war meiner Ansicht nach die Zeit dafür noch nicht reif“ sagt Carola Kalks-Gebhardt.

„Kein Licht der Welt“ heißt das Buch, das mit seinen knapp 60 Seiten eher ein Büchlein ist. Geschildert wird von Autorin Carola Kalks-Gebhardt die Geschichte von Conny und Michael, zwei Personen, die gemeinsam eine stille Geburt und den Verlust ihres Kindes durchstehen und zurück ins Leben finden.

Tagebuchaufzeichnungen

Sind die Personen auch „erfunden“, so spiegelt deren Geschichte sehr vieles von dem wider, was Carola Kalks-Gebhardt selbst erlebt hat. „Ich habe immer schon gerne Tagebuch geführt, in jener Zeit ganz besonders intensiv. Das damals Geschriebene bildet nur die Grundlagen meines Buches“, sagt sie.

Die Darlingeröderin schildert, wie wichtig es ihr ist, dass die Leser und auch die Gäste der Lesung zu für sie wichtigen Fragen ins Gespräch kommen: Wie gehen wir damit um, wenn Menschen Leid erfahren, zum Beispiel eine Krebsdiagnose bekommen, einen Angehörigen verlieren, Gewalt erleben? Weichen wir diesen Menschen aus oder trauen wir uns, sie anzusprechen?

Unterstützung von namhafter Journalistin

Zur Entscheidung pro Veröffentlichung hat am Ende die Herausgeberin des Buches, Martina Rellin, beigetragen. Die ehemalige Chefredakteurin des Magazins hat die Schreibwerkstatt geleitet, die Carola Kalks-Gebhardt besuchte. Was sie dazu bewegte, der Autorin Carola Kalks-Gebhardt die Veröffentlichung nahezulegen, wird Martina Rellin am Montagabend selbst erzählen. Denn sie wird ihrer Autorin nicht nur als Herausgeberin, sondern auch als Mentorin und Moderatorin des Abends zur Seite stehen.

Der Eintritt zur Lesung am Montagabend ist kostenfrei, Interessenten werden gebeten, sich aus organisatorischen Gründen bei Martina Rellin unter der Rufnummer (035844) 170067 anzumelden.