1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. So startet Wernigerode aus der coronabedingten Tourismus-Pause

Urlaub im Harz So startet Wernigerode aus der coronabedingten Tourismus-Pause

Sieben Monate Zwangspause hießen nicht Stillstand für die Wernigerode Tourismus GmbH. Auf diese Neuheiten können sich Besucher in der bunten Stadt am Harz freuen.

Von Sofia Mönter Jaime Aktualisiert: 29.05.2021, 08:51
Andreas Meling, Chef der Wernigerode Tourismus GmbH, und Projektleiterin Inga Korsch präsentieren die neue Broschüre für Wernigerode- und Schierke-Urlauber.
Andreas Meling, Chef der Wernigerode Tourismus GmbH, und Projektleiterin Inga Korsch präsentieren die neue Broschüre für Wernigerode- und Schierke-Urlauber. Foto: Holger Manigk

Wernigerode - Die Erleichterung über das Ende der Bundes-Notbremse steht Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) und dem Chef der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG), Andreas Meling, ins Gesicht geschrieben. „Die vergangenen sieben Monate waren die schwierigsten seit 30 Jahren“, so Meling. Denn der Harzkreis stand still und der Tourismus habe dadurch sehr gelitten, betont auch der Oberbürgermeister.

Doch im Rathaus kam es nicht zum Stillstand – im Gegenteil. Die Zeit der Corona-Zwangspause sei in neue Ideen und Projekte investiert worden, verrät der Tourismus-Chef. „Wir haben die Pause genutzt, um den Standort neu aufzustellen.“ Das Ergebnis: Die WTG erstrahlt in neuem Glanze.

Das Unternehmen habe in den vergangenen Monaten an seinem Erscheinungsbild gearbeitet – dem sogenannten „Corporate Design“, erklärt Meling. Dazu zählen unter anderem die neu entworfenen Markenzeichen für Wernigerode und Schierke. „Wir wollten, dass die Logos stärker Emotionen widerspiegeln und eindeutige Signale an die Besucher senden“, erklärt der WTG-Geschäftsführer.

Besucher sollen länger in Stadt bleiben

Doch das eigentliche Aushängeschild ist ein Gästemagazin, welches ab sofort einmal im Jahr erscheint. „Das Heft bietet eine Vielzahl kleiner und großer Tipps für den Aufenthalt in Wernigerode und Schierke“, so Meling. Die Kombination aus Stadt- und Naturtourismus sei dabei ein zentrales Anliegen gewesen, fügt Oberbürgermeister Gaffert hinzu. „Wir wollen den Gästen die Vielfalt der Region verdeutlichen und sie dazu bewegen länger zu bleiben“, erklärt Andreas Meling.

„Zeit zu bleiben“ ist nicht nur der Name des neuen Magazins, sondern auch die Devise, die die WTG antreibt. „Uns geht es nicht darum, immer mehr Gäste anzulocken, sondern die Verweildauer vor Ort anzuheben“, macht der Tourismus-Chef deutlich. Ein Trend in diese Richtung habe sich vor der Corona-Krise bereits abgezeichnet, fügt er hinzu. Im Schnitt verbringe ein Tourist mittlerweile drei Tage in der bunten Stadt am Harz. Dies gelte es jetzt weiterauszubauen, so Meling.

Die 60 Seiten voller Inspiration sind in den Tourist-Informationen Wernigerode und Schierke zu finden, sowie in allen Hotels und Pensionen. Auf Anfrage kann das Magazin auch postalisch zugeschickt werden.

Modellkommune in Sachsen-Anhalt für nachhaltiges Reisen

Doch damit nicht genug: Die WTG befindet sich außerdem gerade in einem großen Digitalisierungsprozess. „Auf lange Sicht soll die Meldung der Kurtaxe digitalisiert werden“, verrät der Tourismus-Chef. Aktuell teste Wernigerode daher die Wirksamkeit eines elektronischen Meldescheins. „Darüber hinaus sind wir gerade die erste Modellkommune in Sachsen-Anhalt in Bezug auf nachhaltige Tourismusreisen“, fügt Meling hinzu. Denn die Nachfrage diesbezüglich werde immer größer.

Jetzt heißt es jedoch sich erst einmal auf die kommenden Wochen zu konzentrieren. Die Bundes-Notbremse ist gelöst und der Startschuss für die Touristen somit gefallen. „Die Telefone stehen nicht mehr still“, verrät der WTG-Geschäftsführer erleichtert. Auch Oberbürgermeister Gaffert ist froh, dass es nun wieder losgeht: „Ich bin dankbar, dass wir endlich wieder Gäste in Wernigerode begrüßen dürfen.“

Und die Gäste können sich auf einiges freuen, denn die Touristenattraktionen des Harzkreises erwarten die Besucher mit geöffneten Toren. Nach dem Schloss Wernigerode und der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg können Besucher ab Freitag, 4. Juni, die Aussicht über die Stadt im Riesenrad an der Angerspitze genießen.

Bald fahren Dampfloks wieder durch den Harz

Die Touristen können bald aber auch wieder in den Genuss der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) kommen. Ab Donnerstag, 3. Juni, werden die Triebwagen, die in den vergangenen sieben Monaten zwischen Wernigerode und Schierke ersatzweise verkehrten, durch ihre dampfenden Kollegen abgelöst. „Wir wollen zunächst langsam wieder hochfahren und die Dampfloks Schritt für Schritt an den Betrieb gewöhnen“, so HSB-Sprecherin Heide Baumgärtner. Immerhin standen die Loks über ein halbes Jahr still und bei kurzfristigen Reparaturen muss schnell gehandelt werden.

„Wir wollen sichergehen, dass wir alles komplett unter Kontrolle haben, bevor die ersten Loks auf den Brocken fahren“, fügt Baumgärtner hinzu. Daher werde die erste Fahrt auf den höchsten Berg Norddeutschlands voraussichtlich erst am 9. Juni stattfinden. Aufgrund einer anfänglich limitierten Ticketverfügbarkeit, empfiehlt die HSB, sich für die Brockenfahrt bereits im Voraus Tickets online zu kaufen. In der Zwischenzeit können Besucher jedoch die Landschaft zwischen Wernigerode und Schierke genießen. Die Abfahrtszeiten vom Hauptbahnhof sind ab nächstem Donnerstag immer um 10.25 und 14.55 Uhr. Damit meldet sich also auch das Zugpferd des Harz-Tourismus zurück.

Was in Wernigerode wann öffnet:

  • Rathaus: Die telefonische Terminvereinbarung unter (0?39?43)?65?40 bleibt bestehen.
  • Einwohnermeldeamt: Die telefonische Terminvereinbarung unter (0?39?43)?654-330 oder -337 bleibt bestehen. Spontanbesuche sind möglich, es ist mit Wartezeiten zu rechnen.
  • Kitas und Horte: Im eingeschränkten Regelbetrieb, ab einer Inzidenz unter 50 wird der Regelbetrieb vorbereitet.
  • Jugendhäuser: Die Mitarbeiter sind derzeit in mobiler Arbeit unterwegs. Ab einer Inzidenz unter 50 können die Treffs unter Einhaltung der Hygiene-Vorkehrungen öffnen.
  • Senioren- und Familienhäuser: Werden bei einer Inzidenz unter 50 für alle Angebote unter Einhaltung der Hygiene-Regeln geöffnet.
  • Wildpark Christianental: Ist ab Sonnabend, 29. Mai, geöffnet, das Streichelgehege bleibt geschlossen.
  • Schierker Feuerstein-Arena: Öffnung im Rahmen eines Modellprojektes geplant.
  • Harzmuseum: Ist ab Sonnabend, 29. Mai, für Besucher ohne Anmeldung unter Einhaltung der Hygiene-Regeln geöffnet. Kontaktdaten werden erfasst.
  • Stadtbibliothek und Stadtarchiv: Besuche sind ohne Anmeldung möglich, es erfolgt eine Erfassung der Kontaktdaten.
  • Waldhofbad und Schwimmhalle: Bleiben vorerst für Besucherverkehr geschlossen.
  • Harzplanetarium: Bleibt vorerst für Publikumsverkehr geschlossen.
  • Vereinssport: Alle Sportstätten stehen den Wernigeröder Vereinen nach vorheriger Anmeldung zur Verfügung. Grundlage für die Belegung ab Montag, 31. Mai, ist der Sportstättenbelegungsplan für das Schuljahr 2020/2021. Es gibt festgelegte Belegungshöchstgrenzen gemäß der 13. Eindämmungsverordnung, alle Regularien der Verordnung sind umzusetzen. Die Bolzplätze Zwölfmorgental und der DFB-Miniplatz am Kohlgarten bleiben weiterhin für die Freizeitgestaltung gesperrt.
  • Kino „Volkslichtspiele“: Soft Opening ab Montag, 7. Juni, angedacht.