Soziales Soziale Beratung in Elbingerode soll sich etablieren
Hilfe in verschiedenen Lebenslagen bieten seit November mehrere Sozialverbände in der Stadtkirchengemeinde Elbingerode an. Die Resonanz sei laut den Beratern zurückhaltend bis gut.

Elbingerode - Wer Probleme mit Schulden, Sucht oder mit der Erziehung hat, muss diese nicht allein durchstehen. Vielmehr kann man sich Hilfe holen – seit gut zwei Monaten auch in der Stadt Oberharz am Brocken. Mehrere soziale Träger haben sich zusammengeschlossen, um ab Anfang November in Elbingerode erstmals Rat und Hilfe anzubieten (die Volksstimme berichtete).
Die Resonanz auf das neue Angebot, das im Pfarrhaus der Stadtkirchengemeinde stattfindet, ist je nach Thema unterschiedlich. An vier Tagen gibt es verschiedene Angebote – von allgemeiner Beratung am Montag (9 bis 12 Uhr) über die Schuldnerberatung am Dienstag (14 bis 17 Uhr) und die Suchtberatung am Mittwoch (9 bis 12 Uhr) hin zur Beratung in Sachen Schwangerschaft und Erziehung am Donnerstag (14 bis 17 Uhr).
Die Beratung im Oberharz sei „richtig und wichtig“, doch in der Regel bräuchten neue Angebote Zeit, um sich zu etablieren, so Isabell Koch, Bereichsleiterin für Beratung und Soziales des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Halberstadt. Die Institution hat die Federführung für das Pilotprojekt übernommen, dass bis Ende Mai laufe. In der allgemeinen Sozialberatung bestätige sich, dass man auf gutem Weg sei, aber einen längeren Atem brauche. „Der Zulauf war bislang zurückhaltend“, so Sabine Schulze, Leiterin Sozialer Dienst im Diakonischen Werk.
Anträge für Pflege bereiten Schwierigkeiten
Die Klienten, die zur Beratung kamen, hätten vor allem Probleme bei der Beantragung von Pflegeleistungen. So habe eine Klientin für eine Frau vorgesprochen, die sie in Elbingerode betreut. „Die Unsicherheit bei der Antragstellung für Pflegeleistungen, im Speziellen des Pflegegrades, konnten in der Beratung genommen werden“, so Sabine Schulze.
Die Schuldner- und Insolvenzberatung werde aber in Elbingerode „im Grunde gut angenommen“, erklärt Isabell Koch weiter. „Sicherlich ist noch Luft nach oben, aber es muss sich weiter entwickeln.“ Erfahrungsgemäß spiele die „Mundpropaganda“ unter den Betroffenen eine große Rolle. Derzeit würden am Dienstagnachmittag etwa zwei bis vier Beratungstermine absolviert, so Isabell Koch.
Inhaltlich entsprächen die Anliegen denen, die auch andernorts bekannt sind. Allerdings habe die Beraterin des Diakonischen Werks festgestellt, dass bisher meist „soziale Schuldnerberatung“ benötigt und erst die allgemeine Beratung angefragt werde, bevor in die Insolvenzberatung weitergeleitet wurde. „Zum Beispiel benötigte eine Seniorin Unterstützung dabei, den richtigen Umgang mit ihrer geringen Rente zu finden“, so Sarah Zschernitz, Leitung Soziale Arbeit im Kreisverband Harz der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die für die Schuldnerberatung verantwortlich zeichnet.
Klienten suchen die Anonymität
Zurückhaltend sei auch die Suchtberatung angelaufen: Zwei Klienten hätten bisher spontan das Angebot im Pfarramt aufgesucht, berichtet Luisa Berendt, Leiterin für Suchthilfe im Diakonie-Krankenhaus Elbingerode. Sie weiß, dass den Hilfesuchenden Diskretion wichtig ist. „Die Klienten aus dem Oberharz äußern, eher anonym nach Wernigerode fahren zu wollen.“
Zu Schwangerschaft und Erziehung berät eine Mitarbeiterin der Paritätischen Beratungsstelle Wernigerode/Blankenburg. „In der Regel wird einmal im Monat das Angebot zur Schwangerschaftsberatung unterbreitet“, so die Leiterin der Beratungsstelle, Isabel Konrad. Die übrigen Termine würden die Mitarbeiterinnen der Erziehungsberatung wahrnehmen. Der Andrang hielt sich bisher in Grenzen: „Die ersten Termine verliefen sehr ruhig“, so Isabel Konrad.
Direkt vor Ort sei noch niemand ohne Termin erschienen, das Thema Schwangerschaft bisher noch nicht nachgefragt. Vorab vereinbarte Termine zur Erziehungsberatung habe es aber bereits gegeben, so die Leiterin. So wiesen die Kollegen in der Wernigeröder Beratungsstelle auf das neue Angebot hin, was Ortsansässige bereits auf den Weg ins Pfarrhaus gebracht habe.
Anrufbeantworter nur für Beratung
Dort seien corona-konforme Gespräche möglich. Wer außerhalb der Beratungszeiten anruft, könne sein Anliegen auf dem Anrufbeantworter schildern, den nur die Berater nutzen. Diese riefen zeitnah zurück, so Isabell Koch.
Beratungen im Pfarrhaus, Pfarrstraße 2 in Elbingerode, Telefon (03 94 54) 89 62 92, E-Mail: beratungsstelle@stadtkirche-elbingerode.de