1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Harzer Hexenstieg bei Neuwerk abgerutscht

Starkregen Harzer Hexenstieg bei Neuwerk abgerutscht

Ein Teil des Harzer Hexenstieges zwischen Neuwerk und Rübeland ist abgerutscht. Der beliebte Wanderweg ist an der Stelle gesperrt.

Von Katrin Schröder 18.06.2020, 01:01

Neuwerk l Wanderer, die auf dem Harzer Hexenstieg von Rübeland nach Neuwerk unterwegs sind, müssen derzeit einen Bogen schlagen – wegen einer Lawine aus Felsbrocken. An der Straße zwischen dem Ortsteil Kreuztal und Neuwerk ist vermutlich in der Nacht zum Mittwoch, 17. Juni, ein Teil des Hanges hinuntergestürzt. Verletzt wurde dabei niemand.

Wann genau der Abhang ins Rutschen kam, ist unklar. Um 6.20 Uhr meldete sich ein Kamerad beim Neuwerker Feuerwehrchef Ronny Heydecke, weitere Einwohner folgten. Der Feuerwehrmann besah den Schaden und hängte sich ans Telefon. „Eine Stunde und zehn Minuten später“ hatten sich Vertreter aller beteiligten Institutionen vor Ort versammelt, so Heydecke – vom Landesforst als Grundeigentümer über die Harzer Kreisverwaltung, deren Straßenbaubehörde für die Kreisstraße verantwortlich ist, bis zu Ordnungs- und Bauamt der Oberharzstadt, dem Bauhof und dem Tourismusbetrieb.

An der Absturzstelle verlaufen der obere und der untere Harzer Hexenstieg parallel. Der obere Wanderweg wurde bisher von einer Trockenmauer gestützt, von der niemand weiß, wie alt sie eigentlich ist. Ortsbürgermeister Dietmar Wiekert (BIOH) kennt Weg und Mauer noch aus seiner Kindheit. Er schätzt, dass das bemooste und mit Pflanzen bestandene Bauwerk schon fast 100 Jahre alt sein könnte. „Doch sicher bin ich mir nicht.“

Sicher scheint aber, dass die Altersschwäche der Mauer den Absturz mit verursacht hat, der buchstäblich ein Loch in den oberen Weg gerissen hat. „Auslöser sind wahrscheinlich Verwitterungserscheinungen in Verbindung mit Starkregen“, so Eberhardt Reckleben, Leiter des Landesforstbetriebs Oberharz in Trautenstein.

Vorsorglich sperrten Oberharzer Stadtverwaltung und Bauhof am Mittwoch sowohl den oberen als auch den unteren Fußweg auf einer Länge von rund 400 Metern. Denn die Bereiche neben dem eingebrochenen Mauerstück seien ebenfalls instabil. Dort befinden sich Bäume, die ebenfalls abrutschen könnten – „wenn noch einmal ein Starkregen niedergeht“, so Ordnungsamtsleiter Roland Krebs.

Wie der Bereich gesichert wird, soll am Donnerstag, 18. Juni, erneut in großer Runde geklärt werden. Die Straße kann jedoch weiterhin befahren werden – vor allem, weil es die einzige Möglichkeit ist, mit dem Auto von und nach Neuwerk zu gelangen. Warnbaken auf der gegenüberliegenden Straßenseite weisen jedoch auf ein weiteres Problem hin: Die Stützmauer in Richtung Bode gibt nach, dort droht die Straße abzurutschen.