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Ärgernis in der Altstadt Stolperfallen auf Wernigerodes Touristenmeile – was dagegen getan wird

Immer wieder fegt die Kehrmaschine den Splitt aus den Fugen in Wernigerodes Altstadtkern. Das führt zu Stolperfallen für Harzer und Touristen.

Von Ivonne Sielaff Aktualisiert: 04.07.2022, 14:26
Immer wieder beschweren sich Passanten und Anwohner über die Stolperfalle auf Wernigerodes Altstadtpflaster.
Immer wieder beschweren sich Passanten und Anwohner über die Stolperfalle auf Wernigerodes Altstadtpflaster. Foto: Ivonne Sielaff

Wernigerode - Regelmäßig reinigt die Kehrmaschine die Straßen in Wernigerodes historischer Altstadt. Aber wird dabei zu intensiv geputzt? Die Maschine kehrt nämlich nicht nur Müll und Dreck zusammen, sondern kratzt jedes Mal auch ein bisschen Splitt aus den Fugen des Altstadtpflasters. Die Folge sind lose Steine, Stolperfallen und verärgerte Passanten auf Wernigerodes Bummelmeilen.

Das Problem ist im Rathaus bekannt. Immer wieder beschweren sich Anwohner über Zentimeter tiefe Fugen und wackelnde Pflastersteine. Bisher zeigte man sich in der Verwaltung mehr oder weniger ratlos. Die Kehrmaschinen wurden untersucht, die Fahrer darauf hingewiesen, die Bürsten nicht zu tief anzusetzen. Und regelmäßig wurde nachgesandet. Das heißt: Es wurde frischer Kies in die Fugen gefüllt. Das Ärgernis aber blieb. Und das auf den Straßen, die täglich zuhauf von Wernigerödern und von den vielen Touristen in der Stadt genutzt werden.

Neuartiger Splitt soll die Lösung für Wernigerode bringen

Grund für die Stadtverwaltung, sich nun tiefer damit zu beschäftigen. Die Hinweise aus der Bevölkerung hätten zu einer „kritischen Betrachtung mehrerer Faktoren“ geführt, so Wernigerodes Baudezernent Immo Kramer gegenüber der Volksstimme. „Neben der Reinigungshäufigkeit, dem Einsatz von unterschiedlichen Bürstenköpfen und dem jeweiligen Druck bei der Reinigung stand auch das verwendete Material auf dem Prüfstand.“

Und beim Splitt setzt die Verwaltung nun an. Die Schwierigkeit bei dem Fugensplitt: „Das Material hat sich schnell ausgespült beziehungsweise ausfegen lassen, da es sehr feinkörnig ist“, so Kramer. Deshalb wird in Wernigerode jetzt anderer Splitt getestet. „Der heute verwendete Splitt ist bis zu fünf Millimeter stark und scharfkantig beziehungsweise spitz gebrochen“, erläutert der Dezernent. Dadurch verkeile sich das Material besser in den Fugen. Das Streumittel sei in der Region erst seit Kurzem auf dem Markt.

Und bringt – so die Hoffnung im Wernigeröder Rathaus – die Wende. Die Fugen sollen nun jedes Jahr möglichst im Herbst oder im Frühjahr gefüllt werden. Dank der in der Zeit stärkeren Regenfälle schlämme sich das Material besser ein und müsse nicht so häufig gewässert werden.

Reinigungshäufigkeit in Wernigerode wird nicht runtergefahren

Laut Kramer hat die Verwaltung die Beständigkeit des neuen Materials bereits geprüft. „Getestet wurden der Druck der Bürsten beim Kehren, die Möglichkeiten nass oder trocken zu kehren sowie die Saugstärke der Kehrmaschinen.“ Die gute Nachricht: Der neue Splitt habe sich bewährt, auch wenn sich die Fugen an einigen Stellen in der Altstadt wieder vertieft hätten. Das liege daran, dass es in den Wochen nach dem Ausfugen zu wenig geregnet habe und dann nicht ausgereichend nachgewässert worden sei, „sodass sich der dann noch zu trockene Splitt teilweise nicht tief genug eingeschlämmt hat“. Für die Stadtverwaltung ein Lerneffekt. „Das wird im Herbst nachgearbeitet“, versichert Immo Kramer.

Die Fugen in Wernigerodes Altstadtpflaster werden mit der Zeit immer tiefer.
Die Fugen in Wernigerodes Altstadtpflaster werden mit der Zeit immer tiefer.
Foto: Ivonne Sielaff

Ein Runterfahren der Reinigungshäufigkeit stehe indes nicht zur Debatte. Zumal laut Kramer der Stadtrat dafür erst die Reinigungssatzung ändern müsste.