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Tourismus Weniger Gäste bei Harzer Urania

2018 war keine Spitzensaison der Harzer Urania. Die Hängebrücke an der Rappbodetalsperre ist gefragter als Informationen.

Von Burkhard Falkner 06.11.2018, 00:01

Rübeland l Bei nochmal sonnigem Wetter ist am Montag die Saison am Info-Punkt des Vereins Harzer Urania zu Ende gegangen. Mitglieder wie Karl-Heinz Marquardt und Werner Heyder, Albert Jordan und Manfred Rohrbach, um nur einige zu nennen, haben mit Vereinschef Peter Schories die meisten Schautafeln verpackt, die Fahne eingeholt. Ganz glücklich sind die Wissenvermittler nicht mit diesem Jahr.

„Das Interesse am Bildungsangebot ist zurückgegangen, der negative Trend bei unseren Besucherzahlen seit Eröffnung der Hängeseilbrücke setzt sich leider fort“, schätzt Peter Schories ein. Trotz neuer Angebote werde die Tätigkeit des Vereins von der Öffentlichkeit vor Ort nur mäßig wahrgenommen.

„Die überwiegende Aufmerksamkeit der Touristen gilt allein den Erlebniseinrichtungen wie Hängebrücke und Seilrutsche“, so der Harzer Urania-Vorsitzende. Auch die Riesen-Eingangstafel und der neue Flyer mit der stilisierten Staumauer nähmen die Besucher im Vergleich zu den anderen Attraktionen kaum wahr. Dazu komme, dass Urania-Referenten sehr häufig als Auskunfts- und Informationsquelle in fremder Angelegenheit fungieren. Die für die Besucher unzureichende Wegweisung rund um die Angebote an der Talsperre müssten weiter verbessert werden.

„Reiseveranstalter, die in den zurückliegenden Jahren mehrmals unsere Informationsterrasse aufsuchten, beklagen die schwierige Zufahrt zum Parkplatz und den Mangel an Stellflächen“, so das Urania-Resümee. Und nicht nur das.

Nicht unerwähnt lassen die Urania-Aktivisten bei ihrer Saison-Rückschau eine Zunahme von „ungebührlichen Verhaltensweisen mancher Touristen“, wie sie sagen, gegenüber den Urania-Mitstreitern auf der Terrasse. Insbesondere am Kassenhäuschen zur Aussichtsplattform, wenn es um das Eintrittsentgelt geht, gebe es Diskussionen. Meist nach dem Motto, man wolle doch nur ein Foto machen. „Die Information ist dann nicht gefragt“, so Schories. Durchweg negativ sei die Bilanz aber auch nicht.

Wenn auch weniger als früher, so hätten auch in dieser Saison wieder zahlreiche Besucher das vergrößerte Angebot an Wissen genutzt. „Es gibt sie noch, die wissbegierigen Gäste, die nach eigenem Bekunden ein Aha-Erlebnis haben, während ihnen die umfangreichen Informationen in verständlicher, interessanter und anschaulicher Vortragsart angeboten werden“, berichtet Schories weiter. Das gebe für die weitere Arbeit Rückenwind.

Für 2019 soll das Urania-Angebot noch einmal weiter ausgebaut werden, stehe zudem mit dem 60. Jahrestag der Inbetriebnahme der Rappbodetalsperre für September ein großes Fest an. „Unseres Referenten werden das Jubiläum an der Staumauer aktiv begleiten, und wir sind schon gespannt, wie viele Gäste sich dann rund um das imposante Bauwerk mit den Angeboten vom Talsperrenbetrieb und dessen Partnern erfreuen werden“, kündigt der Vereinschef optimistisch an.

Die Urania selbst werde 2019 ihr Bildungsangebot erneut erweitern, so Schories weiter. Und zwar, um zeitgemäße Präsentationen zu Themen wie Klimawandel und allgemeiner Trinkwasserversorgung. Auch wurden dies Jahr vielfältige Kontakte zu Reisegruppen und Reiseveranstaltern gefestigt oder neue angebahnt.

Ob das den Abwärtstrend bei Besucherzahlen stoppt, ist offen. Die Hoffnung darauf ist da. Ob sie in Erfüllung geht, wird sich ab Frühjahr 2019 zeigen, wenn der Info-Punkt dann wieder für Besucher geöffnet ist. Guten Morgen