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Trockenheit Oberharz-Talsperren sind voll

Von Wassermangel ist beim Talsperrenbetrieb nicht die Rede. Die Füllstände sind normal, Trinkwasserversorgung und Stromerzeugung im grünen Bereich.

Von Burkhard Falkner 14.08.2015, 01:01

Oberharzstadt l Der Füllstand sämtlicher Talsperren ist trotz der anhaltenden Trockenheit normal. Die Anlagen stauen zurzeit sogar mehr Wasser an als im Vorjahr zur gleichen Zeit.

Darüber informiert Joachim Schimrosczyck, Leiter für Bau, Betrieb und Überwachung beim Talsperrenbetrieb des Landes, die Volksstimme auf Nachfrage.

Schimrosczyck nimmt damit Gerüchten um Wasserknappheit oder bereits dramatische Trockenheit aus Sicht der Talsperrenwirtschaft im Oberharz den Wind aus den Segeln, Wasser von der Mühle.

„Die gefühlte Wahrnehmung ist oft eine andere als die wirkliche Lage“, erläutert Schimrosczyck. Letztes Jahr etwa habe es ein trockenes Frühjahr gegeben und einen gefühlt feuchten Sommer. Trotzdem war damals weniger Wasser gestaut als jetzt. Damals habe der Wasserstand in den Talsperren zwischen Königshütte und Hasselfelde um etliche Millionen Kubikmeter Wasser unter dem heutigen Stand gelegen. „Dieses Jahr hatten wir ergiebigen Regen im Frühjahr, deshalb sind die Füllstände normal. Es gibt keine Probleme bei der Versorgung für Trinkwasser, und wir können das Wasser auch zur Energieerzeugung in Wendefurth und Königshütte nutzen“, so der Experte weiter.

Was derzeit verzeichnet werde, ist ein teilweise starker Rückgang beim Zulauf aus Oberharzer Flüssen. Vor allem in der Kalten Bode, also vom Brocken, komme wenig. Der Zufluss sank auf derzeit nur 150 Liter je Sekunde. Aus der Warmen Bode fließen derzeit – zum Vergleich – 450 Liter pro Sekunde in das Talsperrensystem.

Dennoch ist die Überleitungssperre bei Mandelholz gut gefüllt. Und die Aussichten besagen ohnehin bald Regen. Selbst wenn starke Güsse plötzlich auf den Oberharz niedergehen würden, wäre das auch kein Problem. Joachim Schimrosczyck: „Auch dafür haben wir genug Stauraum.“