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Anwohner der Neuen Halberstädter Straße kritisieren Kommunalpolitik und fordern ehrliche Antworten Trotz Lärmpegels ist bislang nichts passiert

Von Jens Müller 28.02.2015, 02:34

Seit mehreren Jahren bemühen sich Anwohner der Neuen Halberstädter Straße in Blankenburg darum, dem gesundheitsgefährdenden Verkehrslärm vor ihrer Haustür Herr zu werden. Inzwischen fühlen sie sich von der Kommunalpolitik im Stich gelassen.

Blankenburg l Eine von der Blankenburger Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Studie zum Verkehrslärm kommt zu dem Schluss, dass das Wohnen an der Hasselfelder und der Neuen Halberstädter Straße gesundheitsgefährdend ist. Dieses Fazit der Experten des Ingenieurbüros für Arbeitsplatz- und Umweltanalyse öko-control vom Oktober 2012 hat Peter Wegener und Helmi Ohle auf den Plan gerufen. Seither fordern die beiden Blankenburger konkrete Lösungen, um den Verkehrslärm einzudämmen. Bislang allerdings vergebens. Besonders frustriert sind sie, dass sie seit mehr als einem halben Jahr auf eine Information warten, was verschiedene Kommunalpolitiker in dieser Sache unternommen haben.

"Wir sind nicht die Meckerer. Es geht uns einzig um die Ernsthaftigkeit der Sache", erklären Helmi Ohle und Peter Wegener, die nach wie vor die Stadtratsmitglieder, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, aber auch die Landtagsabgeordneten in die Pflicht nehmen.

In einem Brief an Bürgermeister Hanns-Michael Noll, die Bürgermeisterkandidaten Heiko Breithaupt (beide CDU), Philipp Eysel (SPD) und Frank Wermuth (Die Linke) haben die beiden Blankenburger ihrem Unmut Luft gemacht und sie aufgefordert, sich des Problems anzunehmen. Besonders sauer stößt den beiden auf, dass es seit einem Vor-Ort-Termin am 24. Juni vorigen Jahres mit Hanns-Michael Noll und Landtagesmitglied Bernhard Daldrup (CDU) keine Information mehr gegeben habe, was tatsächlich unternommen wurde, um dem Problem zu begegnen.

"Bei dem Termin im Juni wurde beispielsweise vorgeschlagen, einen festen Blitzer im Bereich der Gärtnerei Tolle zu installieren sowie Hinweisschilder zur Einhaltung der gesetzlichen Geschwindigkeit. Selbst Tempo 30 mit Hinweis auf die Kurstadt wurde angeregt", erinnern sich Peter Wegener und Helmi Ohle.

Hoffnung sei kurzzeitig aufgekommen, nachdem die Stadtverwaltung mehrmals ihren Blitzer in der Neuen Halberstädter Straße aufgestellt hatte. Allerdings fiel die Auswertung nicht so aus, wie es sich die Anwohner vorgestellt hatten. Bei den Messungen sei nur eine geringe Anzahl an Fahrzeugen festgestellt worden. Wegener: "Uns ist es egal, wie viele Fahrzeuge für den gesundheitsgefährdeten Lärmpegel verantwortlich sind. Nur die Lautstärke ist für unsere Lebensqualität entscheidend."

Einzig Stadtratsmitglied Ulrich-Karl Engel (Bündnis 90/Grüne), von Noll und Daldrup empfohlen, habe in der Sache tatsächlich etwas unternommen. "In einem Treffen mit Herrn Engel, brachte er die Idee eines Kreisverkehrs an der Kreuzung der B 81 mit der Friedensstraße/Michaelsteiner Straße ein", erklärten Wegener und Ohle. Doch auch diese Initiative sei bisher im Sande verlaufen. Deshalb wollen sie nun endlich wissen, was aus den angekündigten Aktivitäten geworden ist.

Aus Sicht der Anwohner der Neuen Halberstädter Straße sind aktuell Aktionen notwendig, um dem ihrer Meinung nach stetig ansteigenen Innenstadtverkehr, vor allem durch das Umfahren der mautpflichtigen Straßen durch Lkw, zu begegnen. An eine große Lösung wie die Ortsumfahrung Blankenburgs samt Teufelsmauer-Tunnel wollen sie indes gar nicht mehr glauben. "Wer weiß, wann und ob das Projekt überhaupt realisiert wird. Wir brauchen jetzt eine Lösung", sagen sie und fordern von den gewählten Vertretern der Stadt, endlich etwas zu unternehmen.

"Alle wollen, dass uns der Kurortstatus erhalten bleibt und wir uns alle in der Stadt wohlfühlen. Das muss ihnen doch am Herzen liegen", sagen sie: "Bis jetzt sind wir enttäuscht darüber, was die von uns gewählten Vertreter in den vergangenen Jahren unternommen haben - nämlich nichts."